Schweitzer fordert in einer wachsenden Debatte um soziale Gerechtigkeit eine spürbare Steuerbelastung für Deutschlands Reichste. Er verweist auf historische Spitzensteuersätze und die frühere Vermögensteuer, um zu belegen, dass höhere Besteuerung vermögensstarker Bürger kein sozialistisches Konzept ist. Tatsächlich wird in Deutschland seit Jahren die fehlende Vermögensteuer debattiert; eine OECD-Studie zeigt, dass das Vermögen in Deutschland besonders ungleich verteilt ist – laut DIW besitzen die oberen 1 Prozent mehr als ein Drittel des Nettovermögens. Die Debatte um die Wiedereinführung der Vermögensteuer, etwa ab 2 Millionen Euro, und höhere Steuern für Kapitaleinkünfte findet breite Resonanz bei Gewerkschaften, NGOs und Teilen der Bevölkerung, stößt jedoch auf Widerstand bei Wirtschaftsverbänden und konservativen Parteien. Laut aktueller Medienberichten verschärft sich parallel mit der Inflation und Staatsverschuldung der politische Druck, neue Einnahmequellen zu erschließen, wobei eine gerechtere Steuerpolitik als unverzichtbar für den Zusammenhalt gesehen wird.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Auf www.zeit.de wird berichtet, dass die Regierungsparteien intensiv über Steuererhöhungen für Wohlhabende diskutieren. Der Artikel analysiert historische und internationale Vergleiche zur Steuerlast der Reichen, geht auf die politischen Fronten zwischen SPD, Grünen und FDP ein und beleuchtet, wie eine Reform aussehen könnte. Ein Fokus liegt darauf, dass viele Experten und Sozialverbände angesichts der Haushaltskrise einen gerechteren Beitrag der Vermögendsten fordern, während die Union vor möglichen Kapitalflucht warnt. Quelle: DIE ZEIT
Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass die Forderung nach einer Vermögensteuer in Europa wieder an Fahrt gewinnt. Der Artikel stellt die Debatte in den Kontext hoher Inflation, gestiegener Staatsschulden und wachsender Vermögensungleichheit und analysiert verschiedene Modelle einer möglichen Neuauflage. Die Autoren zeigen anhand von Zahlen, wie groß das Steuerpotenzial wäre und welche politischen Kompromisse nötig wären, um eine Wiedereinführung umzusetzen. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der Spiegel erläutert, wie sich innerhalb der Ampelparteien sowie zwischen Regierung und Opposition ein Streit um die Steuerverteilung entzündet. Der Beitrag liefert Stimmen von Politikern, Wirtschaftsexperten und Sozialaktivisten, die die Notwendigkeit betonen, Einkommens- und Vermögensscheren zu schließen. Auch wird beleuchtet, wie aktuelle weltweite Entwicklungen wie Mindeststeuern für Konzerne und Forderungen nach Erbschaftssteuern die deutschen Debatten beeinflussen. Quelle: Der Spiegel