Eigentlich klingt es ja erstmal gut: Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie sinkt – Hurra, denkt man im ersten Moment, dann wird das Essen außer Haus wieder erschwinglicher. Aber Manuela Schwesig bremst die Euphorie. In einem Gespräch mit RTL und ntv meinte sie recht deutlich, viele Wirte würden die günstigere Steuer gar nicht an die Gäste weitergeben. Sie sieht die Rabatte also kritisch, es gehe bei der Steuersenkung nämlich viel mehr darum, die steigenden Betriebskosten abzufedern – also alles, was für Energie, Personal oder sonstige Posten gerade so explodiert. Die meisten Restaurants hätten sich im Zuge der Corona-Pandemie ohnehin ordentlich durchkämpfen müssen. Die Steuersenkung falle da weniger als Geschenk für die Gäste aus, sondern sei vielmehr eine Überlebenshilfe für die Betriebe selbst. Schwesig hält das für die richtige Entscheidung – auch wenn unterm Strich auf der Rechnung beim Gast vielleicht gar nichts günstiger wird. So richtig Schwarz oder Weiß gibt es eben selten.
Die Steuersenkung im Gastgewerbe wird laut Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wohl kaum in Form sinkender Endpreise bei den Gästen landen. Angesichts enorm gestiegener Betriebskosten, allen voran bei Energie und Personal, könnten Wirte die Erleichterung allenfalls zur eigenen Entlastung nutzen. Schwesig steht dennoch hinter der Maßnahme, hält sie für sinnvoll und verweist auf die Pandemie-bedingten Härten der Branche.
Ergänzend dazu berichten verschiedene Medien, dass neben der reinen Preisdiskussion viele Wirte auch von einem anhaltenden Personalmangel betroffen sind. Deutschlandweit kämpfen Restaurants und Cafés nicht nur mit höheren Kosten, sondern auch mit Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Laut aktuellen Wirtschaftsnachrichten erwarten viele Verbände und Vertreter der Branche durch die Maßnahme bestenfalls eine Stabilisierung, aber kaum einen echten Preisrückgang für Besucher.