Škoda wagt den Sprung nach Saudi-Arabien – Neuer Wind für den Nahost-Markt

Mladá Boleslav, Tschechien – Internationale Horizonte im Blick: Durch die Kooperation mit SAMACO Motors stellt sich Škoda Auto erstmals in Saudi-Arabien auf. Die Strategie: Mit einer breit aufgestellten Fahrzeugpalette und modernen Showrooms will der tschechische Hersteller Familien und junge Zielgruppen im Königreich für sich gewinnen.

18.11.25 13:38 Uhr | 19 mal gelesen

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit: Škoda Auto zieht die Zügel seiner Internationalisierungspläne nun auch in Saudi-Arabien an. Mit SAMACO Motors, die sich in der Region längst als verlängerter Arm von Marken wie Audi und Volkswagen behaupten, werden demnächst auffällige DK-kennzeichnende SUVs sowie Limousinen wie Octavia und Slavia auf saudischen Straßen unterwegs sein. Zunächst entstehen zwei Verkaufspunkte – noch 2025 sollen die Standorte in Dschidda und Al Khobar eröffnen, die Krönung bildet 2026 der große Flagship-Store in Riad. Es klingt nach Routine, doch tatsächlich ist Saudi-Arabien mehr als nur ein weiterer Pin auf der Landkarte: Ein riesiger und hungriger Markt. Offizielle Zahlen sprechen von nur 156 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner und einem zu erwartenden Wachstum auf eine Million Autos pro Jahr bis 2030 – das lässt fast automatisch die Fantasie der Sales-Manager sprudeln. Škoda richtet sich dabei ausdrücklich an Familien und die jüngere Generation in den rasant wachsenden Metropolen des Landes. Auch, weil der Volkswagen-Konzern dort schon länger mitmischt, scheint der Einstieg fast überfällig – und er ist Teil einer breiteren Offensive im Nahen Osten: Oman wurde neu erschlossen, der Laden in Katar wieder aufgemacht, Showrooms in den Emiraten eröffnet. Wer wissen will, wo in der Region das nächste Kapitel geschrieben wird, sollte ein Auge auf die Entwicklung zwischen Golfküste und Rotes Meer haben. Überhaupt: Škoda igelt sich keineswegs in Europa ein, sondern denkt ambitioniert global. Die zentralen Hebel: strategisch gewählte Wachstumsmärkte, kluge Partnerschaften und eine Modellstrategie, die Alltagsnutzen mit erschwinglicher Technik verknüpft. Neben Indien und Vietnam setzt Škoda auf die sich rasch entwickelnden Märkte in Asien, Australien sowie eben im Nahen Osten. Übrigens, und das ist bezeichnend für die offensive Taktik: Die Zusammenarbeit erfolgt mit SAMACO, einem Schwergewicht und Multibrand-Händler unter dem Dach der alteingesessenen Al Nahla Group. Diese ist seit Jahrzehnten im saudi-arabischen Automobilgeschäft – der ideale Türöffner für den Markteinstieg. Das ergibt – zumindest auf dem Papier – eine Win-win-Kombination, bei der beide Seiten ihr Netzwerk, Know-how und Marktwissen einbringen. Ob das tatsächlich so reibungslos aufgeht? Die Konkurrenz schläft nicht, und die Marktmechanismen im Golf-Königreich haben den einen oder anderen schon überrascht.

Škoda fährt also eine Strategie, die auf nachhaltiges Wachstum und breite Marktpräsenz im Nahen Osten abzielt: Mit SAMACO als erfahrenem Vertriebspartner will der Autobauer vor allem eine junge, urbane Klientel in Saudi-Arabien gewinnen. Durch strategisch platzierte Showrooms und ein angepasstes Modellangebot sucht Škoda die Lücke zwischen Premium und Alltagstauglichkeit zu füllen und sich in einem rasant wachsenden Umfeld als relevante Marke zu positionieren. Die Expansion im Königreich ist eingebettet in eine größere Bewegung des Volkswagen-Konzerns, der gezielt auf Länder außerhalb Europas setzt, wo die Automobilisierung und damit das Wachstumspotenzial besonders hoch sind. Neueste Berichte unterstreichen, dass Saudi-Arabien derzeit stark in Mobilitätsinnovationen investiert und die Diversifikation seiner Wirtschaft zum erklärten Staatsziel gemacht hat (Stichworte: "Vision 2030", E-Mobilität, Smart Cities). Besonders auffällig: Automobilhersteller wie Lucid Motors oder chinesische Unternehmen wie BYD drängen ebenfalls in den Golfstaatenmarkt, teils mit Elektrofahrzeugen oder Luxusmodellen. Damit wird der Wettbewerb für Škoda zwar herausfordernder, eröffnet jedoch – bei geschickter Positionierung – auch die Chance, eine noch wenig besetzte Marktnische für erschwingliche, aber solide Fahrzeuge zu besetzen. Innerhalb der Region erlebt der Automarkt wachsende Unterstützung durch politische Initiativen, etwa Infrastrukturprogramme für Verkehr und Digitalisierung, wodurch Investitionen und Konsumlaune steigen.

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