Das Auswärtige Amt in Berlin äußerte sich angesichts der jüngsten Ankündigungen zum Ausnahmezustand in Peru besorgt zur Situation vor Ort. Man stehe intensiv im Austausch mit der deutschen Botschaft sowie den in Peru lebenden oder reisenden Deutschen, wie ein Sprecher am Freitag betonte. Ziel sei es, Klarheit über die Gefahrenlage zu haben und Betroffenen nötigenfalls beizustehen. Man fordere alle beteiligten Gruppen nachdrücklich dazu auf, besonnen zu handeln und keine weiteren Schritte zu unternehmen, die das Chaos verschärfen könnten. Was sich im Moment in Peru abspielt, ist eben keine Kleinigkeit: Die Absetzung von Präsidentin Dina Boluarte durch das Parlament vor einer Woche hat das Land spürbar destabilisiert. Ein neuer Übergangspräsident versucht seither, die Wogen zu glätten – bislang offenbar wenig erfolgreich, denn die Proteste reißen nicht ab. Nach offiziellen Angaben eskalierte die Gewalt zuletzt und forderte sogar ein Todesopfer; Dutzende Demonstranten und Polizisten wurden verletzt. Hintergrund ist nicht nur politischer Streit, sondern auch der Frust über das organisierte Verbrechen und den Einfluss des Drogenhandels, der in vielen Teilen des Landes spürbar ist. Übrigens: Noch im Februar hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Peru eine Absichtserklärung unterzeichnet, die Verhandlungen über ein deutsch-peruanisches Sicherheitsabkommen einleiten soll. Ziel: Zusammenarbeit gegen Mafia und Schmugglerbanden. Doch wie es mit dieser Absicht nach den aktuellen Entwicklungen weitergeht, bleibt offen – das Innenministerium hält sich bedeckt.
Die Entwicklungen in Peru geben Anlass zur Sorge: Nach dem abrupten Sturz von Präsidentin Dina Boluarte durch das Parlament ist die politische Lage weiterhin fragil, und die Proteste eskalieren. Vor allem das Erstarken der organisierten Kriminalität und der massive Einfluss des Rauschgifthandels stehen im Zentrum der Unruhen; Polizei und Demonstranten lieferten sich an mehreren Orten schwere Auseinandersetzungen, mit einem Toten und zahlreichen Verletzten. Deutschland verfolgt die Lage besonders aufmerksam, da auch eigene Bürger betroffen sein könnten und diplomatische Initiativen im Bereich Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung auf dem Spiel stehen.
Erweiterte Recherche: Laut aktuellen Berichten auf taz.de und spiegel.de spitzt sich die Situation weiter zu, da die Übergangsregierung bislang keinen Ausweg aus der politischen Krise bietet. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung bleibt groß, nicht selten münden die Proteste in Gewalt. Die internationale Gemeinschaft ruft zu Dialog und Stabilität auf, während Menschenrechtler das Vorgehen der Sicherheitskräfte zunehmend kritisch bewerten.