RTLZWEI überzeugte erneut am Dienstag mit seinen Sozialreportagen und erreichte einen starken Tagesmarktanteil von 5,1 % in der werberelevanten Zielgruppe. Besonders die abendliche Ausstrahlung von "Armes Deutschland" mit Carola und Chris begeisterte ein junges Publikum, das auf 15,2 % MA kam – ungewöhnlich hohe Zahlen für das Genre. Bereits der Vorabend mit "Hartz Rot Gold" (5,1 %) und "Hartz und herzlich – Tag für Tag Benz-Baracken" (5,5 %) trug maßgeblich zum gesamten Senderergebnis bei. Laut aktuellen Diskussionen in deutschen Medien, etwa bei der FAZ (vgl. https://www.faz.net), wird der Boom sozialkritischer Formate damit erklärt, dass sie gesellschaftliche Tabus und Alltagsrealität unverblümt ins Fernsehen holen. Die steigenden Zuschauerzahlen zeugen davon, dass die Bevölkerung sich offenbar ein realistisches Abbild sozialer Bedingungen wünscht und ungewöhnliche Lebensentwürfe nicht mehr bloß am Rand stattfinden, sondern zur Hauptsendezeit. Während einzelne Medien wie die taz (https://taz.de) kritisch die voyeuristische Komponente dieser Formate beleuchten, betonen andere wiederum die Funktion solcher Sendungen, gesellschaftliche Diskussionen anzuregen.