Weihnachtsbilanz: Wie der Tannenbaum heil ins Wohnzimmer kommt

Der jährliche Baumtransport: Nicht ganz ohne Tücken. Worauf es beim sicheren Nach-Hause-Bringen von Tanne & Co. wirklich ankommt, schildert der ACV.

heute 11:01 Uhr | 14 mal gelesen

Alle Jahre wieder steht man von Neuem vor der Frage, wie der weihnachtliche Nadelbaum schadlos und vor allem rein rechtlich korrekt seinen Platz im Wohnzimmer findet. Dabei stünden wohl viele lieber gleich schon beim Schmücken, statt sich mit den Tücken von Verkehrsregeln und Spanngurtlogik zu befassen. Ob im Kofferraum, quer über die Rückbank oder stilvoll aufs Autodach geschnallt – jede Variante birgt ihre eigenen Haken. Im Innenraum ist es beispielsweise besser, die Schnittstelle des Stamms nach vorne zu lehnen. Klar, klingt vielleicht wie ein Detail, aber bei einer Vollbremsung kann das der entscheidende Gedankenblitz gewesen sein. Mit ein bisschen Holzbrett und einer alten, mittlerweile für Ausflüge gesperrten Decke kann das Polster und die Fahrgastsicherheit gleichermaßen unterstützt werden. Lange Zweige ragen gern mal aus dem Kofferraum – dann bitte nicht schludern: Heckklappe fixieren, Sicht durch alle Spiegel bewahren, und das Ganze mit Spanngurten ordentlich befestigen. Laut Paragraf 22 StVO gibt es durchaus Grenzwerte, was Überhänge betrifft. Sticht der Baum mehr als einen Meter über die Rücklichter hinaus, braucht's eine sichtbare, rote Kennzeichnung (Fahne funktioniert; nachts muss sie dann sogar ein Licht kriegen). Selbst beim Dachtransport ist die Richtung entscheidend: Stamm nach vorn, damit der Baum der Fahrtwindlogik folgt und nicht zur Flugstudie wird. Spanngurte leicht verdrehen hilft übrigens, das manchmal nervige Flattern zu verhindern – ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Wer einen Hänger samt passendem Lappen besitzt, kann sich den Rücken schonen – aber auch da: Gurt und Netz sind keine Schikane, sondern echte Lebensretter (bei flotten Kurvenfahrten, die mit Weihnachtsstimmung wenig zu tun haben). Höchstgeschwindigkeiten gelten extra, je nachdem, ob 80 oder 100 km/h zugelassen sind. Und für die Pedalritter: Wer dem Zeitgeist folgt und Baum per Drahtesel transportiert, sollte sich die Frage stellen, ob das Handling unter Last wirklich okay ist – ein längs transportierter Tannenbaum kann ungeahnte Eigenheiten zeigen. Sicherung bleibt aber Pflicht, wie im Auto, und meisten hilft ein Cargobike mehr als das klassische Hollandrad. Übrigens – wer jetzt denkt, dass das alles bloß Haarspalterei ist: Ein schlecht gesicherter Baum kann bei einem Unfall buchstäblich zur Waffe werden. Das Bußgeld? Von 20 bis 75 Euro und bis zu einem Punkt im Register reicht die Spanne. Einmal nicht aufgepasst und aus der besinnlichen Fahrt wird Stress – leider kein besinnliches Weihnachtsmärchen.

Jedes Jahr sorgt der Transport des Weihnachtsbaumes für Diskussionen und kreative Lösungen, doch die Sicherheit wird dabei oft unterschätzt. Laut ACV ist vor allem die fachgerechte Sicherung entscheidend – egal ob im Auto, auf dem Dach, im Anhänger oder per Fahrrad. Gesetzliche Vorschriften legen Überstände und Kennzeichnungspflichten fest, die sowohl Unfälle als auch Bußgelder verhindern helfen. Aktuell wird deutlich, dass viele Unfälle durch falsch gesicherte Ladung auf deutschen Straßen passieren - gerade zur Weihnachtszeit häufen sich solche Fälle laut Polizei- und Medienberichten. Weitere Recherchen zeigen, dass Carsharing-Anbieter in größeren Städten immer häufiger spezielle Fahrzeugmodelle für Baumeinkäufer anbieten, während verschiedene Verbraucherzentralen in diesem Jahr verstärkte Tipps für Ladungssicherung herausgeben. Auch der Trend zum umweltfreundlichen Heimtransport mit dem Lastenrad nimmt weiter zu und wird von Städten wie Hamburg und Berlin durch eigene Baum-Transporträder unterstützt.

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