Steigende Rücknahmen deutscher Staatsbürgerschaften aufgrund von Falschangaben

Immer mehr Menschen verlieren in Deutschland die durch Falschangaben erlangte Staatsbürgerschaft.

23.09.25 19:31 Uhr | 29 mal gelesen

Nach aktuellen Zahlen des Bundesinnenministeriums, veröffentlicht von der Zeitung "Welt", nimmt die Zahl der Rücknahmen von Einbürgerungen stetig zu. Bis zum 11. September dieses Jahres wurden 293 deutsche Staatsbürgerschaften nach Paragraph 35 des Staatsangehörigkeitsgesetzes für ungültig erklärt. Im Vorjahr waren es noch 232 Fälle, 2023 sogar nur 174. Das Innenministerium gibt in seiner Auswertung an, dass sich die erfassten Zahlen auf abgeschlossene oder offiziell wirksame Entscheidungen beziehen – Nachmeldungen sind also möglich. Ein Grund für den Anstieg sei die generell wachsende Zahl von Einbürgerungen in den vergangenen Jahren.

Die in den letzten Jahren steigende Anzahl von Einbürgerungen in Deutschland spiegelt sich auch in wachsender Zahl der Rücknahmen wider, wenn Unregelmäßigkeiten offenbar werden. Besonders betroffen sind Personen, denen nachgewiesen werden konnte, dass sie im Einbürgerungsprozess vorsätzlich falsche Angaben gemacht haben. Hintergrund ist die Möglichkeit nach §35 StAG, die deutsche Staatsangehörigkeit bei nachträglich festgestellten falschen Angaben zu widerrufen oder rückgängig zu machen. Jüngste Medienberichte betonen eine fortlaufende Debatte um Sicherheit und Integrität des deutschen Einbürgerungsverfahrens. Laut aktuellen Recherchen bleibt die Zahl verglichen mit allen Einbürgerungen insgesamt jedoch sehr gering, wobei die Rücknahme ein komplexes juristisches Verfahren erfordert. Die verstärkte Digitalisierung des Einbürgerungsprozesses sowie eine genauere Prüfung der Angaben durch Behörden werden als Gründe für die höhere Aufdeckungsquote genannt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

FAZ.net hat am 3. Juli über die steigenden Anforderungen und Prüfungen beim deutschen Einbürgerungsverfahren berichtet. Der Artikel fokussiert sich auf aktuelle Reformpläne der Regierung für schnellere und transparentere Verfahren und beleuchtet dabei auch die Herausforderungen bei der Verhinderung von Falschangaben im Bewerbungsprozess. Gleichzeitig wird betont, dass neben der staatlichen Kontrolle weiterhin die Integrität und Integration der Einbürgerungswilligen im Vordergrund stehen (Quelle: FAZ.net).

Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte am 2. Juli einen ausführlichen Beitrag zur Entwicklung der Einbürgerungszahlen und erklärt, wie die deutschen Behörden durch vernetzte Datenbanken und neue digitale Technologien Betrugsversuche zunehmend schneller erkennen. Sie beschreibt Einzelfälle, warum Einbürgerungen auch Jahre später widerrufen werden und weist darauf hin, dass gesellschaftliche und politische Diskussionen über die Regelungen weiter anhalten (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Auf Zeit.de erschien am 2. Juli ein Hintergrundbericht über die Steigerung der Rücknahmen von Einbürgerungen und die rechtlichen sowie sozialen Folgen für Betroffene. Der Text beleuchtet auch die Anforderungen an die Behörden bei der Beweisführung sowie die Konsequenzen für Lebensläufe und Familien der betroffenen Personen (Quelle: Zeit.de).

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