Jens Südekum, wirtschaftspolitischer Berater der SPD und Professor für Volkswirtschaftslehre, schlägt Steuererhöhungen bei Spitzenverdienenden und eine Reform der Erbschaftsteuer als Optionen vor, um eine erwartete Finanzierungslücke ab 2027 von rund 30 Milliarden Euro im Bundeshaushalt zu schließen. Zu den Ursachen zählt er die schwächelnde Konjunktur, steigende Sozialausgaben in einer alternden Bevölkerung sowie höhere Verpflichtungen des Bundes gegenüber anderen staatlichen Ebenen. Laut aktuellen Medienberichten diskutieren Koalitionsparteien vermehrt Steuerreformen, wobei insbesondere die Abschaffung von Steuerprivilegien für sehr wohlhabende Personen, die Wiedereinführung der Vermögensteuer sowie eine Überarbeitung der Einkommenssteuerstruktur auf der Agenda stehen. In den letzten Tagen wurde zudem mehrfach auf die Herausforderungen hingewiesen, die das Festhalten an der Schuldenbremse für die öffentlichen Haushalte in Deutschland mit sich bringt. Die politische Debatte zur künftigen Steuer- und Haushaltspolitik nimmt vor dem Hintergrund von Energiekrise, geopolitischen Unsicherheiten und den Belastungen durch den Ukrainekrieg erneut an Schärfe zu.