Studie: Länder und Kommunen könnten durch effizienteren Personaleinsatz Kosten sparen

Laut einer Analyse könnten Länder und Kommunen in Deutschland etwa 60.000 Vollzeitstellen einsparen, wenn sie ihr Personal im öffentlichen Dienst effektiver nutzen würden.

01.09.25 07:11 Uhr | 3 mal gelesen

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das 'Handelsblatt' berichtet, besagt, dass durch einen optimierten Personaleinsatz in Landes- und Kommunalverwaltungen jährlich rund 3,4 Milliarden Euro gespart werden könnten. Die IW-Forscher aus Köln untersuchten den Personalzuwachs im öffentlichen Sektor zwischen 2013 und 2023. Dabei zeigt sich: Die Kommunen verzeichneten einen Anstieg von 24 Prozent an Beschäftigten, während die Bundesländer ihre Mitarbeiterzahl um zwölf Prozent erhöhten. Die Studie berücksichtigte zudem die Entwicklung der Aufgaben, etwa die Anzahl der betreuten Kinder in Kindertagesstätten oder die Veränderung bei Sozialleistungen. Der regionale Vergleich ergab, dass das Personal in Sachsen-Anhalt besonders effizient eingesetzt wurde. Würden andere Bundesländer ähnlich handeln, wäre eine Reduzierung um insgesamt 60.000 Vollzeitstellen möglich.

Zusätzlich zu den 3,4 Milliarden Euro jährlichen Einsparpotenzial durch eine Reduktion von 60.000 Stellen, thematisieren viele aktuelle Debatten den generellen Personalmangel und die steigenden Anforderungen an den öffentlichen Dienst, etwa durch Digitalisierung, demografischen Wandel und zusätzliche Aufgaben wie Integration und Sozialleistungen. Laut einem Bericht auf Zeit Online werden beispielsweise viele Verwaltungsstellen trotz personeller Aufstockung durch neue Aufgaben immer wieder überlastet, was auch mit dem Mangel an qualifiziertem Nachwuchs zu tun hat (https://www.zeit.de). Auf spiegel.de wird zudem diskutiert, wie Verwaltungsreformen durch digitale Prozesse die Effizienz steigern könnten, jedoch mit Hindernissen bei der Umsetzung kämpfen, etwa durch föderale Strukturen und Datenschutzanforderungen (https://www.spiegel.de). Weitere Informationen auf sueddeutsche.de heben hervor, dass Investitionen in Weiterbildung sowie moderne IT-Infrastruktur notwendig sind, um den Effizienzdruck in Ländern und Kommunen zu begegnen (https://www.sueddeutsche.de). Insgesamt zeigt sich, dass die Erhöhung der öffentlichen Beschäftigtenzahlen auch mit strukturellen Herausforderungen und Veränderungen einhergeht, deren Lösung nicht allein durch Personalabbau möglich ist.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Zeit Online berichtet in einem umfassenden Artikel über die Herausforderungen im öffentlichen Dienst: Trotz zunehmender Beschäftigtenzahlen klagen Verwaltungen über Überlastung, da neue Aufgaben und der demografische Wandel den Bedarf an qualifiziertem Personal verstärken. Gleichzeitig werden Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung oft durch fehlende Fachkräfte und langwierige Umstrukturierungsprozesse gebremst. Zudem spielt die Nachwuchsgewinnung eine immer größere Rolle in der öffentlichen Diskussion. Quelle: Zeit Online

Ein ausführlicher Bericht auf spiegel.de analysiert die Digitalisierungsprozesse im deutschen Staatsapparat: Die Einführung digitaler Verwaltungsleistungen geht nur schleppend voran, weil komplexe föderale Strukturen, technische Hürden und Datenschutzfragen den Fortschritt hemmen. Experten fordern zwingend eine Modernisierung, sehen aber auch die Notwendigkeit umfassender Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für das Personal, um Effizienzpotenziale überhaupt nutzen zu können. Gerade in Ballungsräumen werden neue Fachkräfte dringend gesucht. Quelle: Der Spiegel

Süddeutsche.de schildert die Notwendigkeit von Investitionen in moderne IT und die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen im öffentlichen Dienst, um bestehende Strukturen zu verschlanken und effizienter zu gestalten. Gleichzeitig wird auf die politischen und organisatorischen Widerstände hingewiesen, die einen schnellen Umbau der Verwaltungen oftmals ausbremsen. Trotz deutlicher Sparpotenziale bleibt ein vollständiger Stellenabbau vielfach unrealistisch, solange neue Aufgaben bewältigt und qualitativ hochwertige Leistungen im öffentlichen Sektor bereitgestellt werden müssen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

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