Sven Schulze ruft Ostdeutsche zu mehr Selbstwertgefühl auf

CDU-Politiker Sven Schulze ermutigt die Menschen im Osten dazu, mehr auf ihre Errungenschaften zu blicken und fordert mehr Stolz.

02.10.25 07:44 Uhr | 135 mal gelesen

Laut Sven Schulze, der 2026 das Amt des Ministerpräsidenten in Sachsen-Anhalt anstrebt, ist die im Osten Deutschlands häufig spürbare Unzufriedenheit oftmals eigentlich eine Form von Unsicherheit. Viele Ostdeutsche hätten weitreichende Umbrüche erlebt, so wie jüngst durch Corona, den Ukraine-Krieg oder die Änderungen in der internationalen Politik. Besonders bei Themen wie den Energiepreisen seien die Auswirkungen schneller und stärker zu spüren. Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit appellierte Schulze an Ostdeutsche, selbstbewusster zu sein: 'Wir sollten mit mehr Stolz auf unsere Leistungen blicken – wir haben nach dem Ende der DDR aus eigener Kraft Neues geschaffen.' Besonders ärgere ihn das mangelnde Verständnis und die fehlende Anerkennung seitens vieler Westdeutscher für diese Leistungen. Die große Errungenschaft der friedlichen Revolution, die zu freien Wahlen führte, dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schloss Schulze aus: Sachsen-Anhalt werde „kein Versuchsfeld für diese Partei.“

Die Debatten rund um das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland sowie die Identität der Ostdeutschen verlaufen aktuell besonders emotional, insbesondere vor dem Hintergrund wachsender politischer Unsicherheit sowie steigender Unterstützung für populistische Parteien im Osten Deutschlands. Studien wie der "Deutschland-Monitor Einheit" zeigen, dass sich viele Ostdeutsche nach wie vor benachteiligt oder weniger anerkannt fühlen. Zurzeit wird auch darüber diskutiert, wie eine stärkere Wertschätzung und bessere politische Teilhabe für Bürger aus den neuen Bundesländern erreicht werden können. Im Kontext des Tags der Deutschen Einheit fordern Politiker und Experten verstärkt, die Erfolge und besonderen Erfahrungen in Ostdeutschland stärker ins gesamtdeutsche Bewusstsein zu bringen. Auch die jüngsten Wahlerfolge der AfD in ostdeutschen Bundesländern verstärken die gesellschaftliche und politische Debatte über Identität, Anerkennung und politischen Umgang miteinander.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Spiegel wird berichtet, dass einer neuen Studie zufolge die Unzufriedenheit und das Gefühl mangelnder Wertschätzung bei Ostdeutschen zugenommen hat, was insbesondere auf wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Veränderungen zurückgeführt wird; die Forderung nach mehr Anerkennung der Lebensleistungen in Ostdeutschland stehe im Mittelpunkt aktueller politischer Debatten (Quelle: Spiegel Online).

Die Süddeutsche Zeitung hebt in ihrer aktuellen Analyse hervor, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland einer erneuten Bewährungsprobe unterzogen wird – insbesondere angesichts der verschiedenen Belastungen, mit denen Ostdeutsche wie auch viele Westdeutsche derzeit konfrontiert sind, während Stimmen nach mehr gesamtdeutscher Solidarität lauter werden (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Zeit beschreibt in einem ausführlichen Artikel, wie insbesondere jüngere Ostdeutsche versuchen, ihre Identität neu zu definieren, und sich gleichzeitig mehr politische Mitsprache wünschen; dabei spielen Anerkennung und Stolz auf die eigene Geschichte sowie die Forderung nach Chancengleichheit eine zentrale Rolle (Quelle: Die Zeit).

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