Im Zentrum der aktuellen Debatte steht der Vorstoß von KBV-Chef Andreas Gassen, die gesetzlichen Fristen für die Krankmeldung zu lockern und Bürokratie abzubauen. Während die Union davor warnt, durch eine längere Karenzzeit gesundheitliche Risiken und mögliche Fehlanreize zu verstärken, betonen die Grünen die pragmatischen Vorteile wie Entlastung der Arztpraxen und weniger soziale Kontakte bei Krankheit. Sachlicher Konsens herrscht darin, detaillierte Folgenabschätzungen zu fordern – bisher liegen hierzu aber keine belastbaren Zahlen vor. Seit Kurzem mehren sich Stimmen, die eine Reform der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall fordern, weil die Krankschreibungen in den letzten Jahren deutlich angestiegen sind. Ursache hierfür sind unter anderem Erkältungswellen und langfristige psychische Erkrankungen. Neuere Artikel in großen Medienhäusern beleuchten zudem, wie vergleichbare Regelungen in anderen europäischen Ländern umgesetzt werden und ob sich daraus für Deutschland Vor- und Nachteile ableiten lassen, etwa in Bezug auf Fehlzeiten und Gesundheit der Beschäftigten.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche berichtet ausführlich darüber, wie die Debatte um die Verlängerung der Krankschreibungsfristen in den Kontext der aktuellen Krankheitswellen und gestiegener Fehlzeiten einzuordnen ist, und beleuchtet Stimmen aus Wirtschaft und Arbeitsrecht, die sowohl Vorteile (weniger Bürokratie) als auch Nachteile (möglicher Vertrauensmissbrauch) sehen. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der Spiegel analysiert, wie sich die Zahl der Krankmeldungen allein im ersten Halbjahr 2024 erhöht hat, diskutiert statistische Hintergründe, die Rolle der Digitalisierung bei Krankschreibungen und fragt, ob das deutsche System im EU-Vergleich zu streng oder zu locker ist. Quelle: Der Spiegel
Die Zeit vergleicht ausführlich unterschiedliche Modelle zur Krankschreibung in Europa, bei denen die Fristen teils deutlich länger ausfallen, und prüft, welche positiven wie negativen Effekte dies auf die Volksgesundheit und das Vertrauen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hat. Quelle: Die Zeit