Stephan Kramer, Kopf des Thüringer Verfassungsschutzes, beklagt einen eklatanten Mangel an öffentlicher Anerkennung zu einem Zeitpunkt, der eigentlich Anlass zum Feiern wäre: dem 75. Jubiläum des Bundesamtes. Nach Jahren, die von Skandalen ebenso geprägt waren wie von tatsächlichen Erfolgen, sieht er seine Behörde scheinbar ständig auf der Rechtfertigungsbank – dabei hätten die Mitarbeiter viel geleistet, um verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. Was besonders ins Gewicht fällt: Die Bedrohungslage hat sich in den letzten Jahren radikal verändert, hybride und digitale Gefahren fordern völlig neue Konzepte. Kramer fordert daher, bestehende Strukturen fundamental zu überdenken; allein mit traditionellen Methoden lasse sich eine wirksame Verteidigung der Demokratie nicht mehr gewährleisten. Seiner Ansicht nach hinken sowohl die öffentliche Honorierung als auch die politische Unterstützung dieser steilen Entwicklung hinterher. Erweiterte Recherche zeigt, dass die aktuelle Debatte rund um den Verfassungsschutz nicht abreißt. Laut Einschätzungen von Experten – etwa auf Zeit Online und FAZ – stehen vor allem die rechtsextremen Umtriebe und die Rolle des Verfassungsschutzes beim Aufspüren jener Bedrohungen verstärkt im Fokus. Gleichzeitig werden Stimmen lauter, die fordern, dem Amt deutlich mehr digitale Ressourcen an die Hand zu geben, da konventionelle Methoden mit den aktuellen Gefahren kaum noch Schritt halten können. Zudem wird die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern kritisch beäugt – neben der technischen Modernisierung muss offenbar auch die föderale Abstimmung verbessert werden.