Wadephul plant Gespräche mit Modi über Russland und China

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) beabsichtigt, bei seinen anstehenden Treffen mit Indiens Premier Narendra Modi und Außenminister Subrahmanyam Jaishankar auch über unterschiedliche Auffassungen zum Ukraine-Krieg zu diskutieren.

02.09.25 20:54 Uhr | 4 mal gelesen

Vor seiner Weiterreise nach Neu-Delhi äußerte Wadephul in Bangalore gegenüber 'Welt TV', dass Deutschland eine eindeutige Haltung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine einnehme, die den Bruch des Völkerrechts darstelle. Er betonte, alle Staaten – auch Indien – hätten ein gemeinsames Interesse daran, die regelbasierte internationale Ordnung aufrechtzuerhalten. Angesichts bestehender Grenzkonflikte zwischen Indien und China sei der Respekt vor dem Recht auch für Indien relevant, so Wadephul. Außerdem habe Indien – ähnlich wie während des Kalten Krieges – traditionell eine unabhängige außenpolitische Linie, was durch Modis jüngstes Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping unterstrichen wurde. Trotz Differenzen mit Russland sieht Wadephul großes Potenzial in der Kooperation mit Indien und betrachtet das Land als wichtigen Partner für Deutschland.

In Gesprächen mit Indiens Premierminister Modi und Außenminister Jaishankar möchte Bundesaußenminister Wadephul die klare deutsche Position zum Ukraine-Krieg vertreten und auf die Bedeutung der Einhaltung des Völkerrechts hinweisen. Indien verfolgt historisch eine blockfreie und unabhängige Außenpolitik, die sich auch aktuell in der Haltung zu Russland und China zeigt. Trotz unterschiedlicher Ansichten zu Russland hebt Wadephul die strategische Bedeutung Indiens für Deutschland hervor und wirbt für verstärkte wirtschaftliche und politische Partnerschaften. Aktuell gibt es Berichte, dass Narendra Modi seinerseits versucht, in Gesprächen mit Wladimir Putin eine Vermittlerrolle im Ukraine-Konflikt einzunehmen, um die wachsende internationale Kritik an Indiens Neutralität auszugleichen. Parallel dazu steht Indien weiterhin in Kontakt mit westlichen Staaten und verstärkt Wirtschaftskooperationen, etwa mit Deutschland, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien, Hightech und Infrastruktur. Laut internationalen Medien wertet die deutsche Politik die Partnerschaft mit Indien als zentral für die zukünftige strategische Ausrichtung Europas im asiatisch-pazifischen Raum.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über den jüngsten Indienbesuch eines deutschen Regierungsmitglieds: Neben den politischen Gesprächen wurden auch mehrere Wirtschaftsdeals initiiert, darunter Kooperationen in der Wasserstofftechnologie und im Automobilsektor. Besonderes Augenmerk lag auf der deutsch-indischen Zusammenarbeit bei der Modernisierung von Infrastrukturprojekten sowie auf gemeinsamen Initiativen für nachhaltige Entwicklung. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

2. Laut Deutschland.de analysiert ein aktueller Artikel die Rolle Indiens zwischen Russland und dem Westen: Indien versucht, eine Vermittlungsrolle im Ukraine-Krieg einzunehmen, um sowohl die Beziehungen zu Russland als auch zu westlichen Partnern zu balancieren. Gleichzeitig wird betont, dass Deutschland und die EU ihr Engagement in Indien ausbauen, um multipolare Allianzen zu stärken und gegenseitige Abhängigkeiten zu reduzieren. (Quelle: Deutschland.de)

3. Die Zeit richtet ihren Fokus auf die geopolitische Dimension der deutschen Indien-Strategie: Die Bundesregierung setzt verstärkt auf Partnerschaften im asiatisch-pazifischen Raum, wobei Indien als Gegengewicht zu China und Russland betrachtet wird. Durch neue Handels- und Technologieabkommen will Deutschland die Wirtschaftsbeziehungen vertiefen und Indiens Eigenständigkeit in globalen Angelegenheiten fördern. (Quelle: Die Zeit)

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