Wirecard-Prozess in München: Fünf Gerichtstermine pausiert

Das Landgericht München I hat im Wirecard-Prozess fünf anstehende Verhandlungstage gestrichen, um allen Beteiligten mehr Zeit zur Akteneinsicht zu geben.

02.09.25 11:49 Uhr | 3 mal gelesen

Laut Mitteilung des Landgerichts München I wurden die Verhandlungen am 17., 18., 22. und 25. September sowie am 9. Oktober ausgesetzt. Der Hintergrund ist, dass die Beteiligten ausreichend Zeit benötigen, um sich durch das sogenannte Selbstleseverfahren mit den umfangreichen Gerichtsakten auseinanderzusetzen. Die Liste der relevanten Unterlagen umfasst bereits 1.854 Einträge und wächst weiter an. Wie das Gericht weiter berichtet, haben alle drei Angeklagten erklärt, dass sie mit der Bearbeitung der Dokumente noch nicht weit vorangekommen sind. Mit der vorübergehenden Aussetzung der Gerichtstermine soll der Gesamtprozess effizienter gestaltet werden, zumal die wesentlichen Zeugen bereits vernommen wurden. Die nächsten Sitzungen starten wieder am 4. September.

Das Landgericht München I streicht mehrere Termine im Wirecard-Prozess, um den Angeklagten und ihren Verteidigern zusätzliche Zeit zur Durchsicht der immensen Aktenmenge im Selbstleseverfahren zu gewähren. Die Maßnahme ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Verteidigung die langwierige Sichtung der komplexen Dokumente als entscheidend für die weitere Verhandlung betrachtet. Aktuelle Medienberichte befassen sich zudem mit den Folgen des Wirecard-Skandals für die deutsche Finanzaufsicht und dem Einfluss auf anstehende Gesetzesänderungen, die eine bessere Kontrolle und Transparenz in Fragen der Wirtschaftsprüfung ermöglichen sollen. Die internationale Presse verfolgt weiterhin aufmerksam sowohl die Dynamik im Gerichtssaal als auch die politischen Debatten rund um die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Artikel der Süddeutschen Zeitung beschreibt, wie die Aussetzung der Wirecard-Prozess-Termine mit dem riesigen Umfang der Akten begründet wird, beleuchtet aber auch, wie die Verteidigung die Zeit zur Überprüfung der Dokumente nutzen will. Zudem gehen die Reporter auf die bisherigen Zeugenaussagen und die Herausforderungen für das Landgericht ein. Abschließend wird thematisiert, dass Experten Anpassungen im Justizsystem fordern, um Prozesse mit solchem Aktenumfang künftig effizienter gestalten zu können. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Beim Spiegel wird der Wirecard-Prozess als Paradebeispiel für die Komplexität moderner Wirtschaftskriminalität beschrieben. Detailliert geht der Bericht auf den aktuellen Stand der Beweisaufnahme ein, erläutert die Gründe für die Aussetzung und beleuchtet die Rolle der Gutachter. Auch mögliche Folgen für weitere Finanzskandale und politische Reformen werden diskutiert. Quelle: Spiegel

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert in einem aktuellen Beitrag die Auswirkungen des Wirecard-Skandals auf das internationale Ansehen des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Der Artikel schildert die Terminabsagen, ordnet sie in den Kontext einer langfristigen juristischen Aufarbeitung ein und betont, wie wichtig der offene Umgang mit Finanzskandalen für Investorenvertrauen und Gesetzgebung ist. Außerdem thematisiert die FAZ das Interesse internationaler Investoren und Beobachter an den Prozessen in München. Quelle: FAZ

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