Automobilbranche blickt wieder pessimistischer in die Zukunft – Ifo-Index rutscht ab

Nach kräftigen Aufwärtstrends im Sommer kehrt bei Deutschlands Autobauern Ernüchterung ein: Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts ist im September deutlich gefallen.

09.10.25 08:58 Uhr | 163 mal gelesen

Das Stimmungsbarometer der deutschen Automobilindustrie hat einen spürbaren Dämpfer bekommen. Nach guten Monaten im Juli und August liegt der Wert für den September jetzt bei minus 21,5 Punkten, berichtet das Ifo-Institut. Der tiefe Rückgang lässt sich vor allem auf trübe Geschäftserwartungen für die nahe Zukunft zurückführen. Anita Wölfl, Branchenkennerin beim Ifo, spricht gar von ersten Enttäuschungserscheinungen, die sich in Bezug auf die neue Bundesregierung einstellen – offenbar hatten viele Unternehmen erwartet, dass die Politik zügig für spürbare Reformen sorgt. Genau das ist bislang aber nicht passiert, heißt es. Gleichzeitig trudelte der Wert für die aktuelle Geschäftslage auch nach unten – auf minus 19,9 Punkte. Wirklich düster sieht es jedoch bei den Erwartungen für die kommenden Monate aus: Hier fiel der Wert im September auf minus 23,1. Interessanterweise klettern die Exporterwartungen mit 16,7 Punkten auf ein Hoch, das es seit gut anderthalb Jahren nicht mehr gab. Die Ursachen für die negative Stimmung sind also nicht auf schwierigen Außenhandel zurückzuführen. Vielmehr, so Wölfl, plagt die Branche die weiter angespannte gesamtwirtschaftliche Lage innerhalb Deutschlands. Markant: Zwischen den Zeilen schwingt nicht nur Enttäuschung über wirtschaftliche Parameter mit – auch der politische Gestaltungswille wird vermisst. Ein bisschen erinnert das alles an eine Autofahrt im Nebel: Man weiß, der Motor läuft, aber wo die Straße in den nächsten Monaten hinführt, bleibt vorerst unklar.

Das Ifo-Geschäftsklima in Deutschlands Automobilindustrie ist im September deutlich abgesackt, nachdem man sich zuvor von einer kleinen Sommer-Euphorie hatte tragen lassen. Firmen sind zunehmend unzufrieden mit der aktuellen Lage und blicken skeptisch in die Zukunft, nicht zuletzt, weil sie sich von der Bundesregierung grundsätzlichere Wirtschaftsreformen und eine Stärkung des Standorts gewünscht hätten. Trotz gestiegener Exporterwartungen bleibt die Unsicherheit hoch – auch, weil sich die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland weiter als schleppend präsentiert. Aktuelle Berichte bringen weitere Details: Das Ifo-Institut hebt hervor, dass neben den enttäuschten Erwartungen an die Politik auch hohe Energiepreise, schleppende Nachfrage und eine unsichere Planbarkeit die Branche belasten. Laut taz sehen Branchenvertreter E-Mobilität zwar als Strategie, aber Produktionsumstellungen und Rohstoffpreise verstärken die Unsicherheit. Nach Informationen der FAZ setzen einige Hersteller trotz Tristesse weiter gezielt auf Innovationsprojekte, während andere ihre Investitionen vorerst auf Eis legen.

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