Peter Fischer, seit zwei Jahren Deutschlands Botschafter in Georgien, wurde nach einer Phase politischer Spannungen – ausgelöst durch scharfe öffentliche Kritik an der Regierung in Tiflis – temporär abgezogen. Das Auswärtige Amt hatte als Grund für diese Maßnahme die gezielte Verunglimpfung Fischers und der EU durch georgische Regierungsmitglieder genannt. Nun ist Fischer zurück in Tiflis, wo er mit Rückendeckung aus Berlin weitermacht – in einem politischen Umfeld, das weiterhin durch Misstrauen gegenüber westlichen Positionen und die Debatte um den EU-Kurs Georgiens geprägt ist. In den letzten Tagen haben zahlreiche Medien berichtet, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Georgien nicht zuletzt durch das kürzlich verabschiedete „Agentengesetz“, das sich gegen zivilgesellschaftliche Organisationen und unabhängige Medien richtet, zunehmend angespannt bleiben. Oppositionsgruppen in Georgien sehen durch dieses Gesetz die Annäherung an die EU gefährdet und fordern mehr Unterstützung von deutschen und europäischen Diplomaten. Das politische Klima im Land bleibt fragil, während Demonstrationen gegen die Regierung weiterhin anhalten und von internationalen Beobachtern mit Sorge verfolgt werden.