Bundesregierung gegen verpflichtende Elektro-Quoten für Dienstwagen

Die Bundesregierung weist Pläne der EU-Kommission zurück, die einen höheren Anteil von Elektroautos in Firmenwagenflotten vorschreiben wollen.

08.09.25 12:53 Uhr | 3 mal gelesen

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums betonte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Politico, dass allgemeine gesetzliche Quoten zur Elektrifizierung zusätzliche Belastungen für Unternehmen mit sich bringen würden. Stattdessen setzt die Regierung auf eine verbesserte Ladeinfrastruktur, um die Bedingungen für einen Umstieg auf Elektromobilität zu erleichtern. Damit sollen sowohl Klimaziele als auch die Wettbewerbsfähigkeit in Einklang gebracht werden. Hintergrund ist ein Vorstoß der EU-Kommission, firmenspezifische E-Auto-Quoten nach dem Vorbild der Flotten-CO2-Grenzwerte einzuführen. Die Kommission holte dazu seit dem Frühjahr Rückmeldungen ein; die Frist hierfür endet heute. Firmenwagen spielen eine wichtige Rolle beim E-Auto-Anteil im Privatmarkt, da sie häufig als gebrauchte Fahrzeuge weiterverkauft werden. Sowohl der Verband der Automobilindustrie (VDA) als auch Unternehmensvertreter kritisieren die Pläne als zusätzliche Bürokratie und bremsen eine weitere Regulierung. Demgegenüber sehen die Grünen und Umweltverbände Potenzial darin, den heimischen Gebrauchtmarkt schneller mit bezahlbaren E-Autos zu versorgen.

Die Debatte über verpflichtende Elektro-Quoten für Unternehmensflotten spaltet Politik und Verbände: Während die Bundesregierung und die deutsche Autoindustrie den Zwang ablehnen und auf Infrastruktur setzen, fordern Umweltorganisationen ambitionierte Quoten (z.B. 90% bis 2030 bei Großunternehmen) und erhalten Unterstützung von den Grünen. Aktuelle Medienberichte betonen, dass viele Unternehmen die Transformation schon aus eigenem Interesse vorantreiben, aber hohe Kosten und fehlende Ladestationen als Haupthindernisse sehen. Die EU-Kommission ist weiter offen für Rückmeldungen und prüft, ob und wie verbindliche Quoten umgesetzt werden könnten. Neue Informationen aus deutschen Nachrichtenquellen weisen zudem darauf hin, dass die Nachfrage nach E-Autos unter Privatleuten stagniert, während politische Unsicherheiten und Preisdruck eine Rolle spielen. Weiterhin fordern zahlreiche Stakeholder, eine Mischung aus freiwilligen Lösungen und gezielter Förderung zu schaffen, statt starre Regulierung durchzusetzen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Elektromobilität in Deutschland trotz staatlicher Prämien und Ausbauversuchen der Ladeinfrastruktur ins Stocken geraten ist, insbesondere bei Privatkunden. Wachsende Skepsis gegenüber Ladezeiten, Preisen und einer unsteten Förderung hemmt den Markt, wobei Unternehmen weiterhin abwarten, wie politische Vorgaben und wirtschaftlicher Druck sich entwickeln (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Zeit schreibt, dass Unternehmen zwar zunehmend E-Fahrzeuge in ihren Flotten einplanen, aber Investitionszögerlichkeit und Unsicherheit über künftige Regulierungen sowie die schwierige Lage am Strommarkt die Umsetzung verlangsamen. Strenge Quoten begegnen Bedenken hinsichtlich Bürokratie und Wettbewerbsfähigkeit, wohingegen Umweltverbände ambitionierte Ziele als essentiell für den Klimaschutz sehen (Quelle: Zeit).

Die FAZ berichtet umfassend über die Diskussion um die künftige Ausgestaltung der Unternehmensflotten in Deutschland. Während Wirtschaftsunternehmen und Industrieverbände vor zu viel Regulierung warnen, fordern Umweltgruppen und Grüne schnelle Fortschritte bei der Elektrifizierung und gezielte Fördermechanismen, damit Deutschland seine Klimaziele im Verkehrsbereich erreichen kann (Quelle: FAZ).

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