"Deutschland wird sich bei den weiteren Verhandlungen für den 90-Prozent-Reduktionsvorschlag der Kommission und der dänischen Ratspräsidentschaft aussprechen", erklärte ein Sprecher des SPD-geführten Bundesumweltministeriums gegenüber dem "Handelsblatt". Die Europäische Kommission hatte Anfang Juli ein ehrgeiziges Ziel zur Treibhausgas-Reduktion bis 2040 vorgestellt: Bis dahin sollen die Emissionen um 90 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Das Umweltministerium unter Leitung von Carsten Schneider (SPD) unterstützte, das Ziel auf der EU-Sonderumweltratssitzung am kommenden Donnerstag zu verabschieden. Die Bundesregierung befürwortet den Vorschlag der dänischen Ratspräsidentschaft, das Klimaziel am 18. September 2025 beim Sonderumweltrat in Brüssel endgültig zu beschließen. Das genaue weitere Vorgehen liege nun aber bei den Ratsvertretern und dem Vorsitz, betonte der Sprecher des Ministeriums. Der informelle Europäische Rat am 1. Oktober biete zudem Gelegenheit, zur europäischen Klimapolitik zu diskutieren, wobei die finale Entscheidung letztlich von den Umweltministern der EU-Staaten und dem Europaparlament getroffen werde.
Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, den von der EU-Kommission und der dänischen Ratspräsidentschaft vorgeschlagenen Plan zur Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2040 gegenüber 1990 zu unterstützen. Dieses ambitionierte Ziel gilt als entscheidender Meilenstein für die europäische Klimapolitik und wird auf das Engagement der Mitgliedstaaten für eine klimaneutrale Union geprüft. Die finale Entscheidung wird in den nächsten Monaten zwischen dem EU-Umweltrat und dem Europäischen Parlament ausgehandelt.
Ergänzend ist zu vermerken, dass zahlreiche EU-Länder eine möglichst zügige Umsetzung des Klimaziels fordern, während Industrieverbände und einige osteuropäische Staaten auf mehr finanzielle Unterstützung und Übergangszeiten pochen. Weiterhin betonen Klimaexperten, dass ein 90-Prozent-Ziel erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, Gebäude- und Verkehrssanierung sowie die Dekarbonisierung der Industrie erfordert. Auch stehen Anpassungen in der Landwirtschaft und eine mögliche Ausweitung des Emissionshandels auf der Agenda, um das Ziel erreichen zu können.