Mathias Middelberg, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, äußerte gegenüber der "Bild", dass die Prognosen des Bundesfinanzministers auf einem kontinuierlichen Wirtschaftswachstum von einem Prozent ab 2026 beruhen – ein Wert, der derzeit nicht erreicht werde. Laut Middelberg ist deshalb mit geringeren Steuereinnahmen zu rechnen, was die Finanzspielräume weiter einschränkt. Zudem warnte er, dass eine anhaltende Verschuldung die Gefahr steigender Zinssätze und somit höherer Zinsbelastungen für Bund und Länder mit sich bringe. Es bestehe erhebliche Unsicherheit in der Haushaltspolitik. Middelberg betonte, dass ein deutlich größerer Spardruck auf dem Haushalt laste, da das Defizit zunehmend ausufere. Nach aktueller Planung fehlen dem Bundeshaushalt bis 2029 etwa 170 Milliarden Euro, die bisher nicht gedeckt sind.
Middelbergs Warnungen spiegeln die Sorge wider, dass die Bundesfinanzplanung auf zu optimistischen Annahmen beruht. Experten und Wirtschaftsinstitute haben in den vergangenen Tagen ebenfalls vor einer möglichen Rezession und den Auswirkungen auf die staatlichen Einnahmen gewarnt. Laut aktuellen Berichten ist das Wirtschaftswachstum 2024 geringer als erwartet, und die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, trotz sinkender Einnahmen soziale Leistungen und Investitionen zu sichern. Die Haushaltsverhandlungen könnten sich dadurch schwieriger gestalten, insbesondere auch im Hinblick auf die Einhaltung der Schuldenbremse. Zusätzlich werden Forderungen nach Steuererhöhungen und Kürzungen diskutiert, um die wachsenden Finanzierungslücken zu schließen.