Eine Personalie, um die zuletzt ordentlich gerungen wurde: Laut 'Handelsblatt' bekam Gesine Märtens am späten Montagabend grünes Licht: Der Bundesfinanzrat sprach sich nach mehreren internen Gesprächen mit 22 Stimmen für sie aus. Drei Personen enthielten sich, acht verweigerten ihre Unterstützung. Interessant am Rande: Märtens war in den letzten fünf Jahren Staatssekretärin im Sächsischen Justizministerium – Verwaltungserfahrung hat sie also reichlich, doch beim Thema Parteifinanzen klangen im Vorfeld Bedenken an. Der Finanzrat, in dem auch Schatzmeister der Landesverbände vertreten sind, kritisierte zu Beginn ihre Nähe zum Parteivorstand und angeblich fehlendes Spezialwissen. Trotzdem: Alternative Bewerber standen am Ende keine mehr bereit – vielleicht auch ein Grund, warum die Bedenken am Ende überstimmt wurden. Parteichefin Franziska Brantner hielt an ihrem Vorschlag fest und bekam schließlich die Rückendeckung des Gremiums. Die Position war vakant geworden, nachdem Manuela Rottmann vorzeitig das Handtuch geworfen hatte – und auch sie galt wie Brantner und Märtens als Teil des sogenannten Realo-Flügels. Bevor Märtens jedoch offiziell zur neuen Schatzmeisterin wird, steht noch die Bestätigung der Parteibasis beim Bundesparteitag an. Doch das gilt für viele als reine Formalität – zumindest diesmal. 
Die Grünen haben nach einigem internen Gerangel die Weichen dafür gestellt, dass Gesine Märtens neue Bundesschatzmeisterin wird. Die Debatten im Vorfeld drehten sich vor allem um ihre Nähe zum Bundesvorstand und Zweifel an ihrer Fachkompetenz, doch am Ende schlugen Parteidisziplin und mangelnde Alternativen die Skeptiker. Ein Blick in aktuelle Medienberichte zeigt, dass die Nominierung in eine Zeit fällt, in der die Grünen mehr denn je mit innerparteilichen Flügelkämpfen und öffentlicher Kritik an ihrer Führung umgehen müssen. In anderen Medien wird betont, dass der Wechsel an der Parteispitze auch als Signal der Erneuerung und möglichen Befriedung gilt, während einige Kommentatoren darauf hinweisen, dass zu große Nähe zwischen Vorstand und Aufsicht über die Parteifinanzen Risiken bergen kann. Auch die Herausforderungen, die der Partei in finanzieller Hinsicht bevorstehen – etwa die Finanzierung des Europawahlkampfs, mögliche Mitgliederschwund oder wachsende Ansprüche an Transparenz – werden thematisiert. Insgesamt zeigt sich, dass die Grünen derzeit einen Spagat zwischen Professionalisierung und innerparteilicher Demokratie versuchen, was die Personalie Märtens zu einem kleinen Prüfstein macht.