Commerzbank erwägt größere Akquisitionen zur Stärkung des Geschäfts

Nach kleineren Zukäufen zeigt sich die Commerzbank nun auch bereit für größere Übernahmen, um ihre Marktposition zu festigen.

heute 11:09 Uhr | 12 mal gelesen

Thomas Schaufler, Vorstand für Privatkunden bei der Commerzbank, betonte im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass das Unternehmen alle Möglichkeiten für Zukäufe im Bereich Asset-Management und Vermögensverwaltung aufmerksam prüft. Auch Kundenportfolios anderer Geldhäuser stehen auf dem Prüfstand. Schaufler sieht die Commerzbank organisatorisch und technisch in der Lage, auch umfangreichere Übernahmen erfolgreich zu integrieren und die internen Systeme besser auszulasten. Im Hintergrund steht zudem der aktuelle Übernahmekampf mit der italienischen Unicredit, die ein Auge auf die Übernahme der Frankfurter Bank geworfen hat. Größere Akquisitionen durch die Commerzbank könnten die Pläne von Unicredit erschweren. Zuletzt kaufte die Bank im Jahr 2024 den Realwerte-Investor Aquila Capital für rund 200 Millionen Euro und beteiligte sich an der Nixdorf Kapital Investmentgesellschaft. Vermögende Kunden sollen künftig leichter in Venture Capital investieren können, unter anderem über neue Kooperationspartner. Auch im Segment Private Equity möchte die Commerzbank ihr Angebot ausbauen und gegebenenfalls durch weitere Zukäufe verstärken.

Die Commerzbank erweitert ihre strategische Ausrichtung und strebt mit Blick auf den Wettbewerb, insbesondere durch das Übernahmeinteresse von Unicredit, potenziell größere Akquisitionen an, um Wachstum und Marktpräsenz zu sichern. Dabei setzt das Institut vorrangig auf Ausweitungen im Asset-Management und im Bereich Vermögensverwaltung, will aber auch wohlhabenden Kunden Zugang zu alternativen Anlageklassen wie Venture Capital und Private Equity erleichtern. Recherchen zeigen zudem, dass im Bankensektor derzeit vermehrt Konsolidierungstendenzen beobachtet werden, wobei auch andere große deutsche Banken Modernisierung und strategische Beteiligungen zur Sicherung ihrer Marktstellung nutzen – darunter Themen wie Digitalisierung, regulatorische Anforderungen und verstärkter Konkurrenzdruck.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Manfred Knof, in dieser Woche auf der Hauptversammlung angekündigt hat, die Strategie der Bank auf Wachstum und Digitalisierung auszurichten, um unabhängiger und wettbewerbsfähiger zu bleiben. Insbesondere will die Bank durch gezielte Investitionen in IT und Infrastruktur Einsparpotenziale heben und Geschäftsfelder wie nachhaltige Finanzierung stärken. Zudem betonte Knof die Notwendigkeit, parallel dazu die Eigenkapitalbasis der Bank weiter auszubauen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung geht in einem aktuellen Hintergrundartikel detailliert auf die Übernahmepläne von Unicredit und deren Auswirkungen auf den deutschen Bankenmarkt ein. Experten warnen vor strukturellen Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf regulatorische Hürden und mögliche Arbeitsplatzverluste. Der Artikel hebt auch hervor, dass der zunehmende Wettbewerbsdruck durch neue Fintech-Anbieter und eine stärkere Konsolidierung in der Branche Anpassungen bei Geschäftsmodellen erforderlich macht. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Spiegel analysiert die Expansionspläne europäischer Banken, darunter auch die aktuellen Schritte der Commerzbank. Die Redaktion stellt fest, dass die Digitalisierung von Dienstleistungen und der Wunsch nach umfangreichen Kundenportfolien zunehmend die Übernahmen im Sektor antreiben. Auch in Bezug auf die geopolitischen Risiken und die Zinsentwicklung seien größere Zusammenschlüsse Teil einer defensiven Strategie, um Profitabilität und Innovationskraft zu gewährleisten. Quelle: Spiegel

Schlagwort aus diesem Artikel