Das Fest der Lichter und des Glühweins war dieses Jahr für viele Schausteller eher ein Drahtseilakt als eine glänzende Erfolgsgeschichte. Albert Ritter, Chef des Deutschen Schaustellerbundes, brachte es auf den Punkt: Nicht alles glänzt wie Gold, eher ein Kompromiss zwischen Bronze und Silber. Insbesondere in den ersten Tagen spürte man eine gewisse Zurückhaltung – vor allem Familien hielten sich zurück. Vielleicht lag es an der Berichterstattung rund um den Prozess gegen Taleb A., der im vergangenen Jahr einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verübt haben soll. Die Folge: Viele fühlten sich auf den Märkten nicht mehr rundum sicher – oder wohl. Manche, so Ritter, sprachen sogar von abgesagten Märkten, was aber schlichtweg nicht zutraf.
Noch eins: Die Sicherheit kostet – und zwar immer mehr. Ritter kritisiert, dass Veranstalter und Standbetreiber auf den wachsenden Kosten sitzenbleiben, obwohl es sich um eine staatliche Aufgabe handle. Die explodierenden Standgebühren sind symptomatisch für das Dilemma: Einerseits braucht es mehr Schutz, andererseits steigen die Ausgaben. Nicht wenige fragen sich: Wie weit lässt sich das noch treiben, ohne dass der Weihnachtszauber ganz verloren geht?
Das diesjährige Weihnachtsmarktgeschäft in Deutschland war insgesamt gedämpft. Als Hauptgründe werden Angst vor Anschlägen, ausgelöst durch die intensive Medienberichterstattung und Sicherheitsdebatten im Vorfeld, sowie die starken Kostensteigerungen für Sicherheitsmaßnahmen genannt. Besonders Familien blieben häufiger fern, während die wirtschaftliche Belastung auf den Schultern der Veranstalter und Schausteller lastet.
Ergänzung nach Internet-Recherche: Laut neuesten Berichten von FAZ und Zeit stehen die Weihnachtsmärkte neben Sicherheitsfragen auch unter dem Druck gestiegener Energie- und Personalkosten, was das Angebot und die Preise für die Besucher weiter nach oben treibt. Einige Städte wie Berlin und München reagieren mit neuen Sicherheitskonzepten, darunter verstärkte Videoüberwachung oder strengere Zufahrtsbeschränkungen für Fahrzeuge auf den Marktplätzen. Nach Einschätzung von Branchenvertretern besteht trotz leicht gesunkener Besucherzahlen weiterhin eine hohe Nachfrage, aber viele Schausteller warnen vor einer gefährlichen Schieflage bei den ausufernden Kosten; langfristig könnte das traditionelle Flair der Weihnachtsmärkte verloren gehen.