Deutsche Flughäfen stolpern noch immer hinter Passagierzahlen von 2019 her

Noch immer gehen deutschen Flughäfen Millionen von Reisenden durch die Lappen.

heute 08:04 Uhr | 32 mal gelesen

Es überrascht vielleicht kaum noch jemanden, aber: Die großen deutschen Flughäfen treten, was Passagierzahlen angeht, weiterhin auf der Stelle – die hehren Reise-Höhen von 2019 scheinen in weiter Ferne. Laut einer neuen Analyse (die sich auf Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften stützt und von der „Rheinischen Post“ aufgegriffen wurde) liegen die wichtigsten Flughäfen unseres Landes weit hinter den Vor-Pandemie-Zahlen. Egal ob Frankfurt, München, Köln/Bonn, Düsseldorf oder Berlin – im Schnitt kommen sie trotz aller Post-Corona-Hoffnungen auf etwa 90 Prozent der damaligen Werte. Zum Beispiel: München erwartet für 2025 rund 44 Millionen Fluggäste (nicht übel, aber eben spürbar weniger als die 47,9 Millionen von 2019), Frankfurt prognostiziert 62,7 Millionen statt einst 70,6. Auch in Düsseldorf und Berlin kann man vom alten Glanz vorerst nur träumen. Wenig verwunderlich: Auch die Zahl der angeflogenen Ziele hat abgenommen. CDU-Verkehrsexperte Christoph Ploß findet deutliche Worte: Für ihn sind hohe Luftverkehrssteuern und andere Standortnachteile schuld daran, dass Airlines ihre Maschinen aus Deutschland abziehen. Die Folge? Weniger Flüge, happigere Preise – gerade für Geschäftsreisende und Urlauber. Ploß sieht akuten Handlungsbedarf: Die Steuer müsse runter und Deutschlands Flughäfen endlich wieder konkurrenzfähiger werden. Ehrlich gesagt, klingt das – unabhängig von der Parteizugehörigkeit – gar nicht so abwegig. Unweigerlich fragt man sich: Kommt die Rückkehr zur alten Passagierfülle jemals?

Das Passagieraufkommen an deutschen Flughäfen erholt sich weiterhin nur schleppend: Selbst bis 2025 werden die wichtigsten Airports gemeinsam das Niveau von 2019 vermutlich nicht erreichen. Die Ursachen reichen von veränderten Reisegewohnheiten nach der Pandemie und einem anderen Bewusstsein für Geschäftsreisen bis hin zu strukturellen Nachteilen wie hohe Luftverkehrssteuern und weniger attraktive Flugrouten. Auch im aktuellen politischen Diskurs – nicht nur von Unionsseite – gibt es Forderungen nach Steuererleichterungen und einer gezielteren Förderung des Standorts, um den Trend umzukehren. Neuere Analysen sprechen zudem von einem gewachsenen Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Passagieren (Stichwort Flugscham) und einen steigenden Preiswettbewerb durch ausländische Drehkreuze. Die Folgen sind spürbar: Neben geringeren Passagierzahlen geraten einige Flughäfen finanziell stärker unter Druck und müssen ihr Angebot zusätzlich reduzieren, was wiederum die Anbindung schwächt.

Schlagwort aus diesem Artikel