Was sich anfangs wie ein kleines Störfeuer ankündigte, scheint sich zu einem dauerhaften Problem zu mausern: Laut einer frischen Ifo-Umfrage klagen im Oktober 10,4 Prozent der befragten Firmen aus der Elektronik- und Optikbranche über Materialengpässe. Im Juli waren es noch 7,0 Prozent, im April sogar nur 3,8 Prozent – die Tendenz ist eindeutig. Besonders hervor sticht das Statement von Klaus Wohlrabe, dem Leiter der Ifo-Umfragen: Die verschärften Kontrollen und Handelshemmnisse bei Seltenen Erden entfalten ihre Wirkung. Falls sich der Trend verstärkt, könnte das Wirtschaftswachstum in Schieflage geraten – kein besonders beruhigender Gedanke. Immerhin melden aktuell nur 5,5 Prozent aller Industriebetriebe Schwierigkeiten bei der Versorgung; das liegt unter dem langjährigen Durchschnitt von 15 Prozent. Doch bei genauerem Hinsehen trifft es manche Sparten stärker: Bei elektrischen Ausrüstern sind 10 Prozent betroffen, der Maschinenbau hat den Anteil der Engpässe sogar von 4,6 auf nun 6,3 Prozent gesteigert. Einerseits klingt das noch recht moderat – im Horror-Dezember 2021 waren ganze 81,9 Prozent der Industrieunternehmen von Versorgungsproblemen geplagt. Andererseits: Kleine Klaffen können schnell zu Rissen werden.
Die Chip- und Materialknappheit in bestimmten Branchen der deutschen Industrie verschärft sich. Besonders betroffen sind Elektronik- und Optikhersteller, während der gesamtindustrielle Versorgungsengpass unter dem historischen Schnitt bleibt. Nach Recherchen auf verschiedenen Nachrichtenseiten gibt es Hinweise, dass neben Handelsbeschränkungen auch geopolitische Unsicherheiten und anhaltende Nachwirkungen der Corona-Pandemie die globale Versorgungskette weiterhin stören. Neueste Berichte heben zudem hervor, dass der zunehmende Bedarf an Halbleitern für grüne Technologien und E-Mobilität den Konkurrenzkampf um Ressourcen verstärkt hat, wodurch strategische Kooperationen und ein Anstieg der Investitionen in Forschung sowie alternative Materialien wichtiger werden. Gleichzeitig diskutieren Politiker und Branchenvertreter intensiver über staatliche Förderprogramme und den Ausbau der europäischen Chip-Produktion, da China und die USA ihre Produktion weiter ausbauen.