Elektromobilität im Unternehmensfuhrpark: Zwischen Aufbruch und Vorsicht

Hannover – Ein Umbruch kündigt sich an: Immer mehr deutsche Firmen denken laut einer neuen Vergölst-Statista-Studie darüber nach, ihre Fuhrparks auf E-Mobilität umzustellen. Die Zahl der Elektroautos ist zwar nach wie vor gering, doch das Interesse wächst – wenn auch mit spürbarer Zurückhaltung.

heute 17:58 Uhr | 23 mal gelesen

Ein nüchterner Blick auf den aktuellen Stand zeigt: Elektrofahrzeuge sind bislang im Unternehmensfuhrpark eher Begleiterscheinung als Leitmotiv. 80 Prozent der befragten Fuhrparkleiter geben an, dass nach wie vor weniger als die Hälfte ihres Motorpools vollelektrisch unterwegs ist. Nur eine Minderheit, nämlich 5 Prozent, berichtet über eine Flotte mit mehr als 75 Prozent E-Anteil. Gleichwohl: Der Anteil der Stromer in Firmenflotten liegt immerhin höher als im landesweiten Durchschnitt, der laut 'Deutschlandatlas' Anfang 2025 nur bei 3,3 Prozent lag. Ambitionen gibt es aber: Gut jedes dritte Unternehmen will innerhalb von ein bis drei Jahren auf alternative Antriebe wie Strom oder E-Fuels setzen – ein Trend, der vor allem bei Großunternehmen mit Fuhrparks über 100 Fahrzeuge Fahrt aufnimmt. Interessant dabei: In Städten fühlen sich E-Autos wohler als auf dem Land. 49 Prozent der Manager beobachten in urbanen Fuhrparks mehr Elektrifizierung, während gerade mal 14 Prozent dasselbe für ländliche Gegenden sehen. Liegt es an der mäßigen Ladeinfrastruktur abseits der Städte? Möglich. Oder steckt noch etwas wie Skepsis vor technischen Kinderkrankheiten dahinter? Für Unternehmen wie Vergölst und das verbundene Netzwerk FleetPartner bietet diese Entwicklung Chancen. Mit Fokus auf E-Mobilität und wachsende Servicepalette wollen sie für alle Eventualitäten im Mobilitätswandel gewappnet sein. Die aktuelle Umfrage, unter 500 Fuhrparkverantwortlichen im Auftrag von Statista durchgeführt, bietet einen aufschlussreichen Einblick in die Prozesse und Bedenken, die der Sektor derzeit durchlebt.

Die Bereitschaft zur Elektromobilität wächst bei deutschen Unternehmen, doch der große Transformationsschub steht noch bevor. Viele Betriebe warten auf eine dichtere Ladeinfrastruktur, bessere Serviceoptionen und sinkende Kosten für E-Fahrzeuge – Faktoren, die gerade außerhalb der Ballungsräume zur Skepsis beitragen. Der Fachkräftemangel in Werkstätten mit E-Kompetenz hemmt die Umstellung zusätzlich, wie aktuelle Berichte der Süddeutschen und der FAZ schildern. Parallel ergibt die Recherche: Erst kürzlich warnte die Autoindustrie auf der IAA erneut vor überzogenen politischen Erwartungen an die Elektrifizierung der Flotten. Dennoch setzen große Unternehmen und Flottenmanager verstärkt auf individuelle Umstiegsmodelle, bei denen hybride Lösungen – und teils noch alternative Kraftstoffe – die Brücke in die E-Zukunft schlagen, wie taz und Die Zeit berichten. Die Entwicklung bleibt fragmentiert: Die einen drängeln, andere zögern. Es bleibt offen, wann und wie die Elektromobilität wirklich flächendeckend im Flottenalltag ankommt.

Schlagwort aus diesem Artikel