Diskussion um eingeschränkten Zugriff des Bundestags auf Militärdokumente

Mitglieder des Haushaltsausschusses kritisieren das Verteidigungsministerium, weil sie kaum Zugang zu wichtigen Unterlagen erhalten.

28.08.25 13:10 Uhr | 3 mal gelesen

Das Verteidigungsministerium hat entschieden, dass die Haushaltspläne und der Wirtschaftsplan des Bundeswehr-Sondervermögens ausschließlich in der Geheimschutzstelle des Bundestags einsehbar sind. Nach einem Bericht des "Spiegel" wird als Begründung angeführt, dass die Dokumente detaillierte Angaben zu Rüstungsprojekten enthalten und Einblicke in die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zulassen könnten. Sebastian Schäfer von den Grünen sowie Abgeordnete aus Union und SPD haben sich empört gezeigt: Sie sehen das parlamentarische Kontrollrecht ausgehöhlt. Eigentlich sei es Standard, dass auch sicherheitsüberprüfte Mitarbeiter der Abgeordneten Zugriff auf die Unterlagen hätten, um die Haushaltsberatungen vorzubereiten. Die Zeit drängt, da der Haushalt 2025 bereits kommende Woche auf der Tagesordnung steht.

Die beschränkte Einsichtnahme in zentrale Verteidigungsunterlagen für Haushälter des Bundestags stößt parteiübergreifend auf Widerstand. Kritiker bemängeln, dass die Kontrolle des Parlaments über das Verteidigungsbudget erheblich erschwert werde, da bisher überprüfte Mitarbeiter die Unterlagen mit einsehen konnten. Neben den Protesten thematisieren verschiedene Medien, dass die Maßnahme in einem ohnehin angespannten sicherheitspolitischen Umfeld erfolgt – besonders angesichts gestiegener Ausgaben für Verteidigung und der zentralen Bedeutung transparenter parlamentarischer Kontrolle. Neuere Nachrichten bestätigen, dass angesichts internationaler Spannungen und erhöhter Wehrfähigkeit der Bundeswehr die Bundesregierung kontrovers über die Balance zwischen Geheimschutz und parlamentarischer Transparenz diskutiert. Auch wird darauf hingewiesen, dass die Entscheidung die Vorbereitung des Bundeshaushalts weiter verkompliziert und die parlamentarische Handlungsfähigkeit beschränkt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im "Spiegel" wird detailliert geschildert, wie sich verschiedene Haushälter parteiübergreifend gegen das Vorgehen des Verteidigungsministeriums wenden, da sie in der Beschränkung eine Abwertung der parlamentarischen Kontrolle sehen und kritisieren, dass die Beratungen zum Bundeswehr-Sondervermögen erschwert werden. (Quelle: [Spiegel](https://www.spiegel.de))

Nach einem Beitrag der "FAZ" hat die Einschränkung den Druck auf das Verteidigungsressort erhöht: Der Konflikt mit Abgeordneten könnte vor allem vor dem Hintergrund des Eiltempos bei der Verabschiedung des Haushalts politische Konsequenzen haben, während Experten auf die Notwendigkeit eines ausgewogenen Umgangs mit Verschlusssachen und parlamentarischer Kontrolle pochen. (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net))

Die "Süddeutsche Zeitung" beleuchtet die Debatte auch aus verfassungspolitischer Sicht: Juristen und politische Beobachter warnen vor einem Präzedenzfall, der die Kontrollmöglichkeiten des Bundestags langfristig einschränken könnte, zumal bereits in der Vergangenheit wiederholt um den Zugang zu sicherheitsrelevanten Informationen gerungen wurde. (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de))

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