Ramelow mahnt: Gefahr durch AfD nicht unterschätzen

Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) betont die Risiken eines zu sorglosen Umgangs mit der AfD.

28.08.25 13:38 Uhr | 3 mal gelesen

Bodo Ramelow, Vizepräsident des Bundestages, äußerte in der Wochenzeitung 'Die Zeit' seine Besorgnis darüber, dass viele Parlamentarier immer noch in der politischen Denkweise der alten Bundesrepublik verharren. Sie würden die aktuellen Herausforderungen als eine lediglich vorübergehende demokratische Krise betrachten, was laut Ramelow ein Fehler sei. Er betonte, dass sich die politische Realität in Deutschland dauerhaft verändert habe und die AfD ein fester Bestandteil dieser neuen Normalität sei. Nach seiner Wahl in den Bundestag Anfang des Jahres fällt ihm im parlamentarischen Alltag auf, dass die parlamentarische Demokratie neue Impulse benötigt. Ramelow setzt sich für verstärkte direkte Volksbeteiligung ein – als ersten Schritt befürwortet er eine bundesweite Abstimmung über das Grundgesetz, welche nach der deutschen Wiedervereinigung nicht stattgefunden habe. Solche Volksabstimmungen könnten das Vertrauen in die Demokratie stärken, zumal die Politik laut Ramelow oft Angst vor der eigenen Bevölkerung habe. Er plädiert für Volksbegehren und Initiativen gemäß dem Grundgesetz, auch wenn er zugibt, dass mehr direkte Demokratie nicht alle Probleme löst – aber irgendwo müsse man beginnen.

Ramelow warnt eindringlich davor, die AfD und den gesellschaftlichen Wandel in Deutschland zu verharmlosen. Er sieht in mehr direkter Demokratie ein Mittel, um das Vertrauen der Bürger in den Staat zu stärken und fordert eine grundlegende Diskussion über Bürgerbeteiligung. In aktuellen journalistischen Debatten werden Ramelows Forderungen aufgegriffen und mit Blick auf das anhaltende Erstarken rechtspopulistischer Parteien sowie die Polarisierung der Gesellschaft diskutiert. Insbesondere vor den anstehenden Landtagswahlen wächst die Sorge um die politische Stabilität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt – führende Medien heben hervor, dass Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie und zur Einbindung der Zivilgesellschaft dringend notwendig erscheinen. Auch die Frage nach bundesweiten Volksentscheiden gehört zu den am häufigsten diskutierten Reformoptionen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Artikel bei 'Spiegel Online' analysiert die wachsende gesellschaftliche Polarisierung angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen und betont wie Ramelow, dass Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie Bausteine zur Stärkung des Vertrauens in politische Institutionen sein könnten (Quelle: Spiegel Online).

Die 'Süddeutsche Zeitung' befasst sich mit dem Erstarken der AfD in strukturschwachen Regionen und stellt dar, wie politische Ignoranz und mangelnde Modernisierungsbereitschaft der etablierten Parteien als Verstärker für rechtspopulistische Bewegungen wirken (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Ein ausführlicher Beitrag bei 'Zeit Online' beleuchtet die Debatte um mehr direkte Demokratie und zeigt unter Bezugnahme auf verschiedene Parteien und Initiativen Wege auf, wie Volksabstimmungen rechtlich umgesetzt werden könnten, weist aber auch auf die potenziellen Gefahren der Manipulation und gesellschaftlichen Spaltung hin (Quelle: Zeit Online).

Schlagwort aus diesem Artikel