Ehemalige Premierministerin Bangladeschs in Abwesenheit verurteilt

Sheikh Hasina Wajed, einstige Regierungschefin Bangladeschs, wurde während ihres Exils in Indien wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.

heute 10:21 Uhr | 20 mal gelesen

Der Prozess gegen Sheikh Hasina zog sich über Monate hin – langatmig, zwischendurch fast erstickend unter der eigenen Schwere, als würden all die Vorwürfe in den fensterlosen Gerichtssälen noch einmal schwerer wiegen. Die Ex-Premierministerin wurde schuldig gesprochen, einen brutalen Militäreinsatz gegen einen Studentenaufstand mit angeordnet zu haben. Sie selbst bekam von alldem nur aus der Ferne Wind: Bereits seit Längerem hält sie sich in Indien auf und blieb dem Prozess fern. Angeblich bis zu 1.400 Tote – eine kaum noch greifbare Zahl, die unweigerlich die Frage aufwirft: Wie entscheiden Menschen in Positionen der Macht, wenn sie sich bedroht fühlen? Die Staatsanwaltschaft forderte radikal die Todesstrafe. Was am Ende auf dem Urteilszettel steht, ist aber noch offen. Erwartungsgemäß war das Urteil kein stilles Ereignis: In Dhaka wurde das Polizeiaufgebot massiv verstärkt, grenzt an einen Belagerungszustand. Hasinas politische Anhänger ließen das nicht auf sich sitzen und riefen kurzerhand einen landesweiten Streik aus. Wenn sich politische Prozesse und Machtstrukturen so heftig verhaken, bleibt oft nur die Straße als Bühne – scheppernd, voller Wut, aber auch mit der dumpfen Hoffnung auf Gehör.

Sheikh Hasina Wajed, die ehemalige Premierministerin Bangladeschs, ist nach einem langwierigen Gerichtsverfahren wegen ihrer vermeintlichen Rolle bei einer gewaltsamen Niederschlagung eines Studentenaufstands in Abwesenheit schuldig gesprochen worden. Der Prozess und das Urteil haben die politische und gesellschaftliche Lage in Bangladesch weiter verschärft. Während internationale Beobachter kritisieren, dass solche in Abwesenheit geführten Prozesse das Vertrauen in das Justizwesen schwächen könnten, bleibt die genaue Strafe für Hasina zunächst unklar. In aktuellen Beiträgen auf https://www.dw.com wird berichtet, dass Menschenrechtsorganisationen erneut Besorgnis über die politische Lage in Bangladesch geäußert haben, da politische Anklagen häufig als Instrument zur Ausschaltung von Oppositionellen genutzt werden. Auch https://www.spiegel.de beleuchtet in einer aktuellen Analyse, dass der Umgang mit politischen Gegnern in Bangladesch seit Jahren von Internationalen Organisationen moniert wird. Die Lage in Dhaka, so ein Bericht auf https://www.zeit.de, ist angespannt, da die Regierung mit Hochdruck Proteste zu unterdrücken versucht und mehrere regierungskritische Demonstrationen aufgelöst wurden.

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