Gerhard Schröder nennt Klingbeils Reformvorhaben „beherzt“

Altkanzler Gerhard Schröder hat den Reformkurs von SPD-Chef Lars Klingbeil ausdrücklich als mutig bezeichnet und dessen Bemühungen um eine Modernisierung der Partei gelobt.

04.09.25 14:30 Uhr | 67 mal gelesen

Gerhard Schröder äußerte in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung', dass er die Initiativen von Lars Klingbeil als mutig erachte und besonders schätze. Schröder betonte, dass die SPD immer dann in Schwierigkeiten gerate, wenn das Land instabil sei. Lars Klingbeil erinnerte sich in einem Interview mit der 'Zeit' daran, dass Schröder einst mutige Reformen anstieß. Auch heute seien vergleichbare Reformschritte erforderlich, um das Sozialsystem sowohl leistungsfähig als auch finanzierbar zu halten. Die Maßnahmen müssten jedoch der heutigen Realität entsprechen und dürften keine zusätzlichen gesellschaftlichen Spaltungen erzeugen. Schröder betonte, er hoffe, Klingbeil könne dies umsetzen, müsse dann aber auch alle Konsequenzen tragen. Mutige Reformen hätten sich, so Schröder, langfristig ausgezahlt, auch wenn sie anfangs nicht populär gewesen seien. In seinen Augen sei die SPD bestens geeignet, Veränderungsprozesse zu gestalten, da viele Menschen ohne Reformen Nachteile hätten – gerade jene, die ihren Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen und zur Basis der SPD zählen. Schröder erinnerte zudem an die Agenda-2010-Reformen aus dem Jahr 2003, die damals viele Proteste, vor allem innerhalb der SPD, ausgelöst hatten.

Gerhard Schröder würdigt ausdrücklich die Bereitschaft von Lars Klingbeil, wichtige Reformen im Sinne der SPD voranzutreiben. Er verweist auf seine eigenen Erfahrungen mit der Agenda 2010, die zwar umstritten, aber langfristig erfolgreich gewesen seien. Aktuelle Medien betonen, dass Reformdruck und Modernisierungsbedarf der Partei weiter zunehmen, besonders angesichts neuer sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen. Des Weiteren steht die SPD aufgrund schwacher Umfragewerte und gesellschaftlicher Veränderungen vor großen Reformaufgaben, die nicht nur den Sozialstaat betreffen, sondern eine umfassende Neujustierung ihrer programmatischen Ausrichtung erfordern. Die aktuelle Debatte um die Modernisierung der Partei wird durch interne Auseinandersetzungen, etwa zwischen dem traditionellen linker Flügel und reformorientierten Kräften, noch verschärft. Zuletzt fordern auch Gewerkschaften und Sozialverbände praxisnahe, sozial ausgewogene und generationengerechte Lösungen, um die sozialstaatliche Balance zu sichern. Internationale Vergleiche zeigen, dass viele europäische Parteien mit ähnlichen Problemen ringen und neue Wege suchen, um Vertrauen und Zustimmung zurückzugewinnen.

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