Grüne verlangen direkte Teilnahme von Kanzler Merz an Zwei-Staaten-Konferenz

Vor dem Start der Zwei-Staaten-Konferenz der Vereinten Nationen drängen die Grünen darauf, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mehr Engagement für eine Lösung im Nahost-Konflikt zeigt und persönlich an den Gesprächen in New York teilnimmt.

21.09.25 14:45 Uhr | 60 mal gelesen

Franziska Brantner, Vorsitzende der Grünen, rief die Bundesregierung dazu auf, sich auf höchster Ebene für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten einzusetzen. Sie betonte, dass Kanzler Merz aktiv in den politischen Prozess eingebunden sein müsse, wie es bereits Initiativen von Frankreichs Präsident Macron und Saudi-Arabien zeigen. Nach Brantners Ansicht solle Merz die deutsche Position nicht nur durch den Außenminister vertreten lassen. Sie mahnte zudem intensiven Druck auf die Hamas an, damit diese im Gazastreifen ihre Kontrolle aufgibt und alle Geiseln unverzüglich freilässt. Gleichzeitig müsse Israel nachdrücklich aufgefordert werden, seine Militäroperationen im Gazastreifen und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen zu beenden.

Am Montag startet in New York eine hochrangige Zwei-Staaten-Konferenz im Rahmen der UN-Vollversammlung. Frankreich plant bei der Veranstaltung die offizielle Anerkennung Palästinas als unabhängigen Staat und wird dabei von weiteren Ländern unterstützt; Großbritannien und Portugal wollen sich anschließen. Kanzler Merz wird aufgrund wichtiger Haushaltsberatungen im Bundestag nicht selbst anreisen, sondern Außenminister Johann Wadephul schickt. Die Bundesregierung befürwortet grundsätzlich eine Zwei-Staaten-Lösung, hält aber an der Position fest, dass die Anerkennung Palästinas erst das Ergebnis, nicht aber der Beginn eines Verhandlungsprozesses sein sollte. In den letzten Stunden wurde berichtet, dass die internationale Diskussion über eine sofortige Anerkennung Palästinas zunimmt, unterstützt von EU-Partnerländern und UN-Mitgliedsstaaten. Ablehnung erfährt der Vorschlag aus Israel sowie von den USA, die auf direkte Verhandlungen zwischen den Parteien pochen. Die Sicherheitslage in Gaza bleibt weiter angespannt, während die humanitäre Lage immer dramatischer wird – Hilfsorganisationen warnen vor weiteren Opfern und fordern einen sofortigen Waffenstillstand.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Neuste Artikelübersicht (Auswahl):

1. In einem ausführlichen Beitrag analysiert die Süddeutsche Zeitung die wachsende Spaltung zwischen westlichen Staaten über die Anerkennung Palästinas und schildert, wie Frankreich und weitere EU-Länder gezielt Druck auf Israel und die USA ausüben, um den Friedensprozess voranzutreiben. Der Artikel betont das diplomatische Gewicht der aktuellen Konferenz und beleuchtet die Rolle Deutschlands, das bislang an seiner abwartenden Haltung festhält. Auch die innenpolitische Debatte um die deutsche Teilnahme wird ausführlich thematisiert. Quelle: Süddeutsche Zeitung

2. Der Spiegel legt den Fokus auf die gesellschaftlichen Auswirkungen des Gaza-Krieges sowohl in der Region als auch in der internationalen Diplomatie, wobei besonders die Position von Ländern wie Deutschland und Frankreich hervorgehoben wird. Zudem wird beschrieben, wie die deutsche Regierung angesichts wachsender internationaler Dringlichkeit unter Druck gerät, eine aktivere Rolle einzunehmen. Der Bericht gibt einen Überblick über die wichtigsten Akteure und deren Haltung im aktuellen Konflikt. Quelle: Der Spiegel

3. Die Zeit erklärt detailliert die neuen humanitären Herausforderungen im Gazastreifen und stellt die Forderungen von Menschenrechtsorganisationen an alle Parteien des Konflikts dar. Dabei werden die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung beleuchtet und die Dringlichkeit für Maßnahmen wie Waffenstillstand und humanitäre Korridore betont. Gleichzeitig informiert der Artikel über die Ergebnisse der jüngsten Beratungen in der UN und die außenpolitischen Reaktionen darauf. Quelle: Die Zeit

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