Heusgen warnt: US-Atomwaffentests könnten gefährliche Dynamik prägen

Christoph Heusgen, einstiger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und erfahrener Diplomat, äußert tiefe Besorgnis angesichts der US-Pläne für neue Atomwaffentests – eine Entscheidung, die international für Unruhe sorgen könnte.

heute 17:21 Uhr | 22 mal gelesen

Um ehrlich zu sein – als ich von der Ankündigung der USA gehört habe, wieder Atomwaffentests in Erwägung zu ziehen, hat mich das nicht kaltgelassen. Christoph Heusgen bringt es auf den Punkt: Auch wenn Trumps Versprechen nicht immer eintreffen, reicht allein das Signal, um weiteren Atommächten einen brandgefährlichen Anreiz zu geben. Man muss sich das vorstellen wie ein beunruhigendes Echo im leeren Raum der internationalen Sicherheitspolitik. Gerade der Atomteststoppvertrag von 1996 sollte doch eigentlich genau solche Entwicklungen in die Schranken weisen – immerhin haben sich fast alle darauf verständigt. Doch jetzt bekommt man fast das Gefühl, als ob ein alter Albtraum im neuen Gewand an die Tür klopft. Heusgen fordert ganz klar mehr Engagement von der Bundesregierung und den europäischen Partnern, damit keine weiteren Atomtests stattfinden. Denn, ehrlich: Die verbrannte Erde und die unsichtbaren Folgen vergangener Tests für Menschen und Umwelt – die wollen wir nicht noch einmal erleben. Atomwaffen, egal ob im Einsatz oder zum Testen, gehören für Heusgen und für viele von uns auf den Index.

Die Reaktionen auf die US-Ankündigung, möglicherweise wieder Atomwaffentests zuzulassen, bewegen die internationale Gemeinschaft. Christoph Heusgen gibt seinen Einwand zu Protokoll und erinnert daran, dass über 180 Staaten den Atomteststoppvertrag unterzeichnet haben, der eigentlich als Bollwerk gegen eine Rückkehr der Testpolitik galt. Die Sorge vor einer neuen Rüstungsspirale wächst, denn andere Atommächte könnten sich von Washingtons Vorstoß animieren lassen und das fragile Gleichgewicht der Abschreckung weiter gefährden. Während viele Regierungen, etwa auch in Westeuropa, zum Dialog und zu verstärktem diplomatischen Engagement aufrufen, warnt ein Teil der Wissenschaft besonders vor den ökologischen und gesundheitlichen Folgen zukünftiger Tests. Zugleich erscheinen auf offiziellen Kanälen der USA noch Signale der Zurückhaltung, was wiederum darauf hindeuten könnte, dass die finale Entscheidung noch nicht gefallen ist. In den von mir recherchierten Artikeln der letzten 48 Stunden – dazu gleich im Detail – zeigt sich, dass das Thema weltweit Aufmerksamkeit genießt und in Expertenkreisen wie Politik gleichermaßen kontrovers diskutiert wird.

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