Themen, die so unterschiedlich nicht sein könnten, aber doch alle im Hier und Jetzt brennen – das ist diese Ausgabe.
Ukraine: Noch immer ist der Krieg allgegenwärtig. Ivan Lubysh, Kameramann, wird zum Symbol für Journalismus unter Beschuss. Schwere Verwundung, aber zurück ins Leben – Ivan steht für Leute, die sich nicht kleinkriegen lassen. Menschenrechtsgruppen berichten: Medienvertreter werden gezielt attackiert, Journalistenhotels bombardiert. Russland sei bemüht, Information zu unterdrücken. Ivan aber kann es nicht lassen.
USA – United States of Angst: In Huntington Beach, dem Surfer-Paradies, scheint zunächst alles entspannt – bis Politik ins Spiel kommt. Zwei Welten, die sich wohl nie berühren. Vanessa und ihre „LatinX“-Freunde surfen vor allem gegen Angst an; Angst vor Diskriminierung, Abschiebung, Unsicherheit. Ihre Gegenüber, Trump-Wähler, schwanken zwischen Frust und fatalistischer Zustimmung. Das Land lebt auf Messers Schneide, auch am Strand.
USA – Arabische Community: Dearborn ist die arabischste Stadt nordamerikanischer Prägung. Während Trumps Kampagne gezielt um diese Stimmen warb, reagiert die Gemeinde inzwischen vorsichtiger, vielleicht ernüchtert. Die Angst, sich zu positionieren, ist gewachsen. Gleichzeitig sind mit prominenten Botschaften und Unterhändlern Zeichen der Anerkennung gesetzt – ein widersprüchliches Umfeld, das viele nur leise kommentieren mögen.
Irak: Wieder mal Wahlen, wieder Hoffnung auf Wandel – diesmal spitzt sich alles auf die Frage zu: Wird die weibliche Stimme endlich Gewicht bekommen? Trotz Männerherrschaft stellen sich Aktivistinnen, Unternehmerinnen, politische Newcomerinnen zur Wahl. Ihre Geschichten zeigen, wie schmal der Grat zwischen Emanzipation und Rückfall ist. Die Zukunft wird hier, in Bagdad, zwischen Alltag und Protest geboren.
Belize: Eigentlich wollte Jakob Marlin nie Kakaobauer werden. Vom Tierschützer zum Naturschokoladen-Visionär – sein Sohn Sheiman sorgt dafür, dass „Wildkakao“ aus den Tropen nun auch Gourmets in New York ins Schwärmen bringt. 65 Dollar für eine kleine Tafel klingt verrückt, aber offenbar zahlt man das für Ideale, Nachhaltigkeit und ein bisschen Regenwald in der Schokolade.
In der aktuellen Ausgabe des Weltspiegels werden aktuelle Belastungsproben, Brüche und Neuanfänge rund um den Globus beleuchtet: Der ukrainische Kameramann Ivan Lubysh trotzt nach einem schweren Angriff und entgegen aller Prognosen dem Kriegsalltag und will weiter aufklären, obwohl gezielte Attacken auf Journalisten Teil der russischen Strategie sind. In Kalifornien spaltet die Politik die Surf-Community von Huntington Beach – während LatinX-Gruppen sich zunehmend bedroht fühlen und rechte Wähler ihre Erwartungen an Trump revidieren, bleibt das politische Klima angespannt und voller Ängste. Die arabisch-amerikanische Gemeinde in Dearborn erlebt eine neue Unsicherheit – nach Trumps gezielter Wahlkampfansprache und Bidens Nahostpolitik ist die Bereitschaft zur öffentlichen Positionierung gesunken, trotz einzelner prominenter Postenvergaben. Die anstehenden Parlamentswahlen im Irak wecken vor allem bei Frauen Hoffnung, trotz verfassungsrechtlicher Gleichstellung fehlt oft reale Teilhabe – Aktivistinnen ringen um Sichtbarkeit und Einfluss. Und schließlich entwickelt sich in Belize aus einem Naturschutzprojekt eine preisgekrönte Schokoladen-Manufaktur, die Nachhaltigkeit und Genuss miteinander vereint.
Recherchen aus taz.de, DW und FAZ zeigen:
1. In der Ukraine sind weiterhin Übergriffe auf Journalisten zu verzeichnen, die Berichterstattung aus dem umkämpften Osten bleibt lebensgefährlich (Quelle: taz.de).
2. Der US-Wahlkampf sorgt verstärkt für Polarisierung, insbesondere bei Minderheiten und Migrantengruppen, während viele Arab-Americans auf neue politische Initiativen reagieren (Quelle: dw.com).
3. Der Irak steht vor entscheidenden Wahlen – hinsichtlich Frauenrechten gibt es widersprüchliche Tendenzen zwischen Hoffnung auf Veränderung und fortbestehender Benachteiligung (Quelle: faz.net).