Ifo-Institut korrigiert Konjunkturausblick leicht nach unten

Das Münchener Ifo-Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland etwas gesenkt.

04.09.25 10:32 Uhr | 3 mal gelesen

Laut aktueller Einschätzung des Ifo-Instituts wird die deutsche Wirtschaft 2024 lediglich um 0,2 Prozent zulegen, gefolgt von 1,3 Prozent im Jahr 2026. Damit wurde die Sommerprognose um jeweils 0,1 bzw. 0,2 Prozentpunkte nach unten angepasst. Für 2027 wird ein Wachstumsplus von 1,6 Prozent erwartet. Trotz des Einlenkens im US-EU-Zollkonflikt bleiben die US-Zölle eine spürbare Belastung für deutsche Unternehmen. Zwar dürfte die Unsicherheit durch die erneute Einigung etwas abnehmen und damit die Konjunktur stützen, aber unmittelbar werden die Änderungen keinen Einfluss auf die Prognose haben. Die Auswirkungen geplanter wirtschaftspolitischer Maßnahmen der Bundesregierung bleiben im laufenden Jahr beschränkt, sollen aber ab 2026 stärker greifen, sofern sie entschlossen umgesetzt werden. Maßnahmen wie erhöhte Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben, beschleunigte Abschreibungen, Umsatz- und Stromsteuersenkungen für bestimmte Branchen sowie eine Anhebung der Pendlerpauschale sollen den Standort stärken. Zugleich rechnet das Ifo-Institut mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 6,3 Prozent und einer leichten Zunahme der Teuerung auf 2,2 Prozent im Jahresdurchschnitt. Bis 2026 könnten sinkende Netzentgelte und eine abgeschaffte Gasspeicherumlage die Energiepreise drücken, ehe diese 2027 mit steigendem CO2-Preis wieder anziehen und die Inflation auf 2,6 Prozent steigen lassen.

Das Ifo-Institut senkt seine Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft leicht und sieht für 2024 nur ein schwaches Wachstum. Hauptgründe sind weiterhin bestehende US-Zölle und eine zunächst geringe Wirkung wirtschaftspolitischer Maßnahmen. Die Forschungsinstitute gehen von einer temporär erhöhten Arbeitslosigkeit und einem moderaten Inflationsrückgang aus; weitere Prognosen bestätigen, dass die strukturellen Herausforderungen Deutschlands – darunter die Unsicherheiten durch geopolitische Konflikte, die schleppende Digitalisierung und die Energiewende – das Wachstum weiterhin bremsen (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft, IWF, ifo.de). Neue Berichte in führenden Medien heben die Bedeutung einer klaren Regierungspolitik, den beschleunigten Umbau der Wirtschaft und die Notwendigkeit internationaler Kooperation hervor, um langfristig aus der Krise zu gelangen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft und betont neben der Prognose des Ifo-Instituts die zunehmenden Herausforderungen durch höhere Energiekosten, geopolitische Unsicherheiten und eine schwache Binnennachfrage. Die Analyse hebt hervor, dass eine entschlossene Umsetzung der angekündigten Reformen notwendig ist, um das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Außerdem betont der Artikel die Bedeutung neuer Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Schlüssel für die Konjunkturerholung. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung geht in einem langen Beitrag auf die neuen Prognosen des Ifo-Instituts ein und weist darauf hin, dass die schwache Wachstumserwartung auch von politischen Unsicherheiten in Europa und der schleppenden Umsetzung von Infrastruktur- und Industrieprojekten beeinflusst ist. Der Artikel beleuchtet, wie wichtig es ist, die angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung zügig in die Praxis umzusetzen und das Planungstempo bei Großprojekten wie Digitalisierung und Energiewende zu vervielfachen. Schließlich wird diskutiert, wie die demografische Entwicklung und die zunehmende Regulierungskosten die Wachstumschancen der Wirtschaft einengen. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung.

3. Der Spiegel analysiert die nach unten korrigierte ifo-Prognose und fasst zusammen, dass die deutsche Wirtschaft neben externen Belastungen auch mit strukturellen Schwächen wie einem stagnierenden Privatkonsum und Fachkräftemangel kämpft. Der Artikel betont, dass zwar eine leichte Erholung ab 2025 erwartet wird, aber ohne spürbare Entlastungen bei Bürokratie und eine zielgerichtete Standortpolitik die konjunkturelle Schwächephase anhalten könnte. Es werden Stimmen von Wirtschaftsexperten zitiert, die konkrete Schritte für eine mittelfristige Stabilisierung und für die Stärkung des Innovationsstandorts Deutschland fordern. Quelle: Der Spiegel.

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