Journalist:innen zwischen KI-Alltag und Unsicherheit – Der Medien-Trendmonitor 2025 im Spiegel der Redaktion

KI ist keine ferne Zukunft mehr, sondern mitten in den Redaktionen angekommen – das zeigt der Medien-Trendmonitor 2025 von news aktuell. Sieben von zehn Journalistinnen und Journalisten geben an, regelmäßig KI-Tools zu benutzen, meist für Übersetzungen und Transkriptionen, während audiobasierte Aufgaben und das Community-Management nach wie vor fast ausschließlich von Menschen erledigt werden. Trotz der Vorteile herrscht Unsicherheit: Viele sehen Risiken wie Desinformation und einen potenziellen Qualitätsverlust im Journalismus.

heute 09:29 Uhr | 26 mal gelesen

Es ist kaum zu übersehen: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus ist inzwischen zum Mainstream geworden. Laut einer Umfrage von news aktuell, an der über 1.000 Medienschaffende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnahmen, nutzen satte 70 Prozent bereits im Alltag KI-Tools. Übersetzungsdienste und Transkriptions-Software liegen klar vorn, wenn es um den praktischen Nutzen geht. Die Arbeitserleichterung, die hier spürbar ist, klingt im ersten Moment fast zu schön, um wahr zu sein – und doch, bei Bereichen, die Kreativität oder direkten Kontakt mit der Leserschaft erfordern, sieht die Sache ganz anders aus. KI im Community-Management? Fast gar nicht. Audio-Produktionen? Bislang ebenfalls kaum. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit und Nerven Transkriptionen früher gekostet haben, klingt der Wegfall fast wie ein altmodisches Märchen – aber das ist jetzt Realität. Allerdings: Die Euphorie wird durch Skepsis gebremst. Knapp zwei Drittel fürchten eine Zunahme von Fake News und Desinformationen durch den KI-Einsatz. Das kritische Hinterfragen (Wer legt eigentlich fest, was wahr ist?) lässt sich nur schwer automatisieren – und viele fragen sich, ob Texte aus der Maschine wirklich den Ton, die Tiefe oder die Nuance menschlicher Arbeit erreichen. Über die Hälfte der Befragten bangen außerdem um Vertrauensverluste beim Publikum und um problematische Urheberrechtsfragen, was bei den rasant besser werdenden KI-Tools durchaus nachvollziehbar scheint. Auch ethische Leitplanken vermissen viele. In Nebensätzen schwingen oft Sorgen über Arbeitsplatzverluste, Datenschutz und die Abhängigkeit von „Black-Box-Software“ mit – und ja, auch die gefühlte Überforderung durch neue Systeme ist nicht zu kleinzureden. Ein kurzer Exkurs: Die Umfrageergebnisse entstammen der fünften und letzten Phase einer größeren Studie, die sich mit Arbeitsalltag und Trends im Journalismus befasst. Während KI als Helferlein punktet, zeigt sich: Die eigentliche Essenz journalistischer Arbeit (Recherche, Storytelling, Einordnung) will noch immer nicht so recht von Algorithmen übernommen werden. Es gibt durchaus eine Sehnsucht nach mehr Orientierung und Weiterbildung – und ein bisschen Misstrauen bleibt. Wer sich tiefer einlesen will, findet die Details und alle fünf Teile des Medien-Trendmonitors 2025 online. Ein persönliches Fazit am Rande: Der Mensch bleibt (noch) der spannendste Faktor im Journalismus.

Der Medien-Trendmonitor 2025 belegt einen deutlichen Wandel im journalistischen Alltag: 70 Prozent der befragten Journalist:innen nutzen KI-Tools, insbesondere für technische und zeitsparende Aufgaben wie Übersetzungen, Transkriptionen und Datenaufbereitung. Bereiche mit hoher Kreativität oder Publikumsinteraktion bleiben bislang weitgehend menschlich geprägt. Trotz technischer Innovation sehen viele Medienschaffende große Herausforderungen, vor allem was Desinformation, Qualitäts- und Vertrauensverlust sowie ethische und urheberrechtliche Fragen betrifft. Nach weitergehender Recherche zeigen aktuelle Berichte in der deutschen Medienlandschaft, dass zahlreiche Redaktionen in Deutschland eigene KI-Guidelines einführen und Redakteur:innen aktiv in KI-Prozesse einbeziehen, etwa bei der Süddeutschen Zeitung und der Zeit. Die taz berichtet zudem von neuen Gremien, die sich explizit mit den Risiken von Deepfakes und generierten Beiträgen befassen, wobei zunehmend auch der Schutz der eigenen Community in den Vordergrund rückt [Quelle: taz.de]. Auf Spiegel Online werden Beispiele diskutiert, bei denen KI-gestützte Tools den lokalen Journalismus stärken können, etwa durch automatisierte Auswertung von Stadtratsprotokollen oder bei der Aufbereitung von Daten für Kommunalreportagen [Quelle: spiegel.de]. Die Süddeutsche hebt zudem hervor, dass viele Redaktionen Weiterbildungsprogramme und Ethik-Workshops zur KI-Nutzung gestartet haben, um sich auf kommende Herausforderungen wie automatisierte Desinformation oder Haftungsfragen vorzubereiten. Diese Entwicklungen verstärken die Erkenntnis: Der Journalismus steht an einem Schwellenpunkt zwischen Effizienzgewinn und neuen Unsicherheiten rund um KI.

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