Donata Vogtschmidt von den Linken sieht die laufende Diskussion um die Wehrpflicht als Beispiel dafür, wie über die Interessen junger Menschen hinweg entschieden wird. In ihren Augen bestimmen vor allem ältere PolitikerInnen über Fragen, von denen sie selbst nicht mehr betroffen sein werden. Johannes Winkel (CDU) moniert indes, dass die gegenwärtige Verteilung der Finanzmittel primär zugunsten der älteren Generation erfolge, besonders in der Rentenpolitik. Der demografische Wandel verschärfe diese Problematik und führe zu Finanzierungslücken, auf die die Politik derzeit nicht angemessen reagiere. Winkel fordert eine Anpassung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung und eine Beschränkung von Frührenten auf tatsächlich Bedürftige. Auch SPD-Abgeordneter Jakob Blankenburg warnt davor, dass seine Generation langfristig benachteiligt werde, da politische Entscheidungen zu sehr auf kurzfristige Effekte und Wahlerfolge, statt auf nachhaltige Lösungen, abzielten – etwa bei der Klimapolitik, die immer wieder neu diskutiert werde.
Junge Bundestagsabgeordnete sehen ihre Interessen und die ihrer Generation in aktuellen Entscheidungsprozessen zu wenig beachtet. Themen wie die geplante Wiedereinführung der Wehrpflicht, Rentenpolitik und Klimaschutz werden laut ihnen oft von älteren Politikern für kurzfristige Zwecke und ohne langfristige Perspektive gestaltet. Recherchen zeigen, dass angesichts des demografischen Wandels und der zunehmenden Alterung der Gesellschaft eine breitere Debatte über Generationengerechtigkeit an Fahrt aufnimmt: Nicht nur bei der Wehrpflicht oder Rente stehen junge Menschen im Mittelpunkt, sondern auch im Bereich Bildung, Digitalisierung und Wohnen gibt es laut aktuellem Medienecho ähnliche Sorgen. Die Diskussion über eine generationengerechte Politik wird auch international geführt, insbesondere im Kontext der Bewältigung der Klimakrise, der Innovationsförderung und der Sicherung sozialer Systeme.