Junge Union fordert tiefgreifende Überarbeitung des Rentensystems

Pascal Reddig, Vorsitzender der Jungen Gruppe der Unionsfraktion, plädiert für eine weitreichende Veränderung der deutschen Altersvorsorge: längeres Arbeiten, geringere Anhebungen der Renten und eine Anpassung an die gestiegene Lebenserwartung.

24.08.25 11:38 Uhr | 4 mal gelesen

In einem Interview mit der 'Welt' betont Pascal Reddig die Notwendigkeit einer umfassenden Rentenreform, die die Belastungen nicht weiterhin einseitig auf junge Generationen abwälzt. Er fordert eine handlungsfähige Rentenkommission, deren Vorschläge konsequent umgesetzt werden müssen. Zu den Maßnahmen zählt Reddig eine Kopplung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung, was zu einer schrittweisen Erhöhung führen würde. Frühverrentungen sollen für Berufsgruppen, bei denen das möglich ist, stärker sanktioniert werden, um Fehlanreize zu verhindern. Auch die Rentenanpassung soll überarbeitet werden: Nach Reddigs Vorstellungen sollten die jährlichen Anpassungen künftig von der Inflation statt der Lohnentwicklung abhängen, und der Nachhaltigkeitsfaktor müsse wieder voll greifen und sogar verstärkt werden. Solche Schritte seien notwendig, um die Stabilität des Rentensystems bei fortschreitendem demografischem Wandel zu sichern.

Pascal Reddig aus der CDU fordert eine Neuordnung des deutschen Rentensystems, die vor allem für Jüngere fairer ausfallen und dem demografischen Wandel Rechnung tragen soll. Er schlägt vor, das Renteneintrittsalter lebensdynamisch zu gestalten, die Frühverrentung unattraktiver zu machen und die Rentenanpassung an die Inflation statt an die Löhne zu koppeln. Aktuelle Berichte zeigen, dass das Thema Rentenreform auch von anderen Parteien und Experten aufgegriffen wird: In den letzten Tagen wurde in verschiedenen Medien (z.B. Spiegel, SZ) erneut auf die Finanzierbarkeit des Rentensystems hingewiesen, politische Reformvorschläge diskutiert und auf die Herausforderungen durch den Generationenwandel aufmerksam gemacht. Die Ampel-Koalition arbeitet derzeit an eigenen Ansätzen, u.a. der Aktienrente und der Anpassung von Beitragsstrukturen, die öffentliche Debatte ist sehr kontrovers und verschiedene Sozialverbände warnen vor sozialen Verwerfungen durch drastische Einschnitte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

In einem ausführlichen Beitrag bei der Süddeutschen Zeitung wird dargestellt, wie die geplante Aktienrente der Bundesregierung einerseits die Rentenfinanzierung auf breitere Füße stellen soll, aber auch politisch äußerst umstritten ist. Die Autoren hinterfragen, ob die erwarteten Renditen tatsächlich sicher und ausreichend sind, um das demografische Loch zu stopfen, und beschreiben, wie Sozialverbände mehr Garantien für Geringverdiener fordern. Zudem wird diskutiert, inwiefern ein späteres Rentenalter die soziale Ungleichheit weiter vergrößern könnte. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert die aktuellen Debatten um die Grundrente, zunehmende Altersarmut sowie Forderungen nach einer flexiblen Ruhestandsgrenze. Der Artikel zeichnet nach, wie Ökonomen die Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung für sinnvoll halten, während Gewerkschaften vor übermäßigen Belastungen für Beschäftigte warnen. Besondere Aufmerksamkeit erhält der Vorschlag, das Rentenniveau über gezielte Zuschüsse abzusichern, statt mit pauschalen Kürzungen zu arbeiten. Quelle: FAZ

Spektrum.de befasste sich am Wochenende mit internationalen Beispielen für Rentenreformen und zeigt auf, wie Länder wie Schweden und die Niederlande eine kapitalgedeckte Altersvorsorge erfolgreich eingeführt haben. Zudem erklären die Autoren, warum sich die deutsche Rentendebatte an der individuellen Lebensarbeitszeit orientieren könnte und welche Rolle Zuwanderung für die Rentenfinanzierung einnehmen sollte. Die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen werden anhand von Expertenmeinungen differenziert beleuchtet. Quelle: Spiegel

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