Kiesewetter lehnt US-Vorschlag für Ukraine als 'Kapitulation' ab

Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter, derzeit in Lwiw, übt scharfe Kritik am jüngsten US-Friedensplan für die Ukraine und warnt vor gefährlichen Folgen für Europa.

20.11.25 11:41 Uhr | 24 mal gelesen

Roderich Kiesewetter nimmt kein Blatt vor den Mund: Aus seiner Sicht wäre der neue Friedensvorschlag der USA im Ukrainekrieg mit einer Kapitulation gleichzusetzen – eine Kapitulation, die letztlich Russland als Aggressor belohnen könnte. 'Der Plan festigt nur das Machtprinzip des Stärkeren und öffnet Tür und Tor für künftige russische Verbrechen', so Kiesewetter im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern. In seinen Augen drohen dadurch mehr Gewalt, Fluchtbewegungen und womöglich eine Ausweitung des Konflikts nach Westen. Was für ihn zählt: Ein klares europäisches Nein auf höchster Ebene und – was für Kiesewetter schon fast wie ein Mantra klingt – das entschlossene, konkrete Engagement für die Ukraine, etwa durch die Lieferung der lang diskutierten Taurus-Marschflugkörper und die Stärkung der Flugabwehr im Westen des Landes. 'Europa darf nicht länger nur abwarten', fordert er mit Nachdruck. Das sei dringend nötig – und, so legt er eher nüchtern nach, werde ohnehin schon viel zu lange verpasst.

Kiesewetters scharfe Ablehnung des US-Friedensvorschlags für die Ukraine spiegelt zunehmende Skepsis in Teilen Europas wider, was amerikanisch getriebene Friedensinitiativen angeht. Seit Tagen häufen sich Berichte über neue russische Offensiven, während die Anzahl an zerstörten Städten steigt und Notlagen unter der Zivilbevölkerung zunehmen. Neuere Recherchen zeigen außerdem, dass die Mehrheit der osteuropäischen Staaten deutlich mehr Verantwortung und finanzielle Last im Ukrainekonflikt trägt als der Großteil Westeuropas. Während die deutsche Debatte rund um Taurus-Lieferungen wieder hochkocht, mahnen Analysten an, dass ein Rückzug europäischer Unterstützung sowohl politisch als auch sicherheitstechnisch fatale Folgen haben könnte. Die Diskussionen zeigen, wie komplex das Verhältnis zwischen europäischer Eigenständigkeit, US-Initiativen und der Handlungsfähigkeit der Ukraine bleibt.

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