Klimarisiken: Experten fordern stärkere Beachtung im Nationalen Sicherheitsrat

Politiker von Union und Grünen betonen, dass die sicherheitspolitischen Auswirkungen des Klimawandels stärker im neuen Nationalen Sicherheitsrat berücksichtigt werden müssen.

heute 14:57 Uhr | 28 mal gelesen

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter machte im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' deutlich, dass es ein Fehler wäre, den Klimawandel lediglich als Umweltproblem zu betrachten. Seiner Ansicht nach beschleunigt der Klimawandel schon bestehende Konflikte und fördert weltweite Migrationsbewegungen. Deshalb fordert er, dass klimabezogene Fachkenntnis auch im Nationalen Sicherheitsrat (NSR) vertreten sein soll. Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, wirft der Bundesregierung vor, das volle Ausmaß der Klimaauswirkungen bisher nicht erkannt zu haben. Er verweist auf eine Analyse des BND, die den Klimawandel als ernsthafte Gefährdung der nationalen Sicherheit bewertet. Auch Ottmar Edenhofer, Präsident des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, fordert, dass Sicherheitsgremien fachliche Klimaexpertise einbinden.

Sicherheits- und Klimapolitik rücken immer stärker zusammen: Experten und Politiker sehen eine wachsende Verbindung zwischen Klimarisiken, Konflikten, Migration und innerer Sicherheit. Angesichts der vom Bundesnachrichtendienst anerkannten Gefahren verlangen sie, dass Klimaaspekte fest in die deutsche Sicherheitsstrategie und vor allem im Nationalen Sicherheitsrat integriert werden. In aktuellen Debatten fordern Wissenschaftler wie Ottmar Edenhofer gezielt eine strategische Aufwertung der Klimaforschung für politische Risikoanalysen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen zudem, dass Extremwetter, Ressourcenknappheit und daraus resultierende Migrationsbewegungen auch in Europa und Deutschland sicherheitspolitische Herausforderungen verschärfen können.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem Artikel der Süddeutschen Zeitung verschärfen Wetterextreme, ausgelöst durch den Klimawandel, internationale Spannungen und fordern Anpassungen der Sicherheitsarchitektur. Politiker und Experten diskutieren, wie Klimaschutz und Sicherheitspolitik künftig besser verzahnt werden können, da nicht zuletzt die Flutkatastrophen in Europa die Verwundbarkeit moderner Gesellschaften verdeutlicht haben. Die Debatte um die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrates gewinnt angesichts dieser Bedrohungen weiter an Bedeutung. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die taz berichtet, dass sicherheitspolitische Institutionen in Deutschland zunehmend die Klimakrise als Risikofaktor anerkennen. Neuere Berichte des Bundesnachrichtendienstes fordern eine stärkere Einbindung von Klimaexpertise in die strategische Lagebeurteilung, damit zukünftige Migration und Ressourcenkonflikte besser eingeschätzt werden können. Experten betonen die Notwendigkeit langfristiger präventiver Maßnahmen und warnen vor einer Unterschätzung der sicherheitsrelevanten Folgen des Klimawandels. Quelle: taz

Auf Spiegel.de wird erläutert, wie die Bundesregierung und militärische Führungspersönlichkeiten die Klimakrise als Teil ihrer landesweiten und internationalen Sicherheitsstrategie betrachten. Der Nationale Sicherheitsrat soll künftig als zentrales Gremium fungieren, um ressortübergreifend Risiken wie Extremwetterereignisse, Wassermangel und Energieknappheit zu bewerten. Die Einbindung von Klima- und Umweltexperten in diesem Gremium wird als entscheidende Voraussetzung für eine zukunftsfähige nationale Sicherheitspolitik angesehen. Quelle: Spiegel Online

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