Leichter Anstieg des Wohnungsbestands in Deutschland verzeichnet

Bis zum Jahresende 2024 zählte Deutschland etwa 43,8 Millionen Wohnungen, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

heute 08:21 Uhr | 11 mal gelesen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gab es zum Ende des Jahres 2024 insgesamt rund 43,8 Millionen Wohnungen in Deutschland – das entspricht einem Zuwachs von 0,5 Prozent beziehungsweise 238.500 Wohnungen im Vergleich zu 2023. Im Zeitraum von 2014 bis 2024 erhöhte sich der Wohnungsbestand insgesamt um 6,1 Prozent oder 2,5 Millionen Wohnungen, während die Gesamtwohnfläche auf 4,1 Milliarden Quadratmeter anstieg, ein Plus von 9,1 Prozent. Die Mehrzahl der Wohnungen, etwa 98 Prozent, befindet sich in Wohngebäuden, darunter über die Hälfte in Mehrfamilienhäusern. Das durchschnittliche Mehrfamilienhaus verfügt über 6,7 Wohnungen. Einfamilienhäuser machen ungefähr ein Drittel des Bestands aus, während Zweifamilienhäuser einen Anteil von 12,8 Prozent haben. Nur ein kleiner Teil der Wohnungen (2 Prozent) befindet sich in Nichtwohngebäuden wie Dienstwohnungen in Schulen oder über Gewerbeflächen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung stieg auf 94 Quadratmeter, und auf jede Person entfallen nun im Schnitt 49,2 Quadratmeter. Das Verhältnis von Personen pro Wohnung sank leicht von etwa 2,0 in 2014 auf 1,9 im Jahr 2024.

Im Jahr 2024 gab es in Deutschland einen moderaten Anstieg des Wohnungsangebots, sodass rund 43,8 Millionen Wohnungen erfasst wurden. Die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung hat sich gesteigert, ebenso jene pro Person – ein Zeichen für verbesserte Wohnverhältnisse, aber auch für demographische Veränderungen wie kleinere Haushalte. Gleichzeitig berichten Branchenexperten und Medien, dass die Dynamik im Wohnungsbau zuletzt nachgelassen hat: Im Jahr 2023 wurden deutlich weniger neue Wohnungen fertiggestellt als noch 2022, vor allem wegen gestiegener Baukosten, Materialknappheit und hoher Zinsen. Laut Einschätzungen von Verbänden und Fachleuten droht eine weitere Verschärfung der Wohnungsknappheit in Ballungszentren, da Bauprojekte zunehmend gestoppt oder verzögert werden. Aktuelle Medienberichte weisen auch darauf hin, dass Reformen bei Bauvorschriften und Wohnungsbauförderung ins Stocken geraten, während Mietpreise weiter steigen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

In einem ausführlichen Artikel greift die Süddeutsche Zeitung die aktuelle Krise auf und berichtet, dass im Jahr 2023 in Deutschland deutlich weniger Wohnungen fertiggestellt wurden als von der Bundesregierung angestrebt. Die Gründe sind eine Kombination aus steigenden Baukosten, einer schwächelnden Bauwirtschaft und fehlenden Anreizen für Investoren. Experten warnen hier vor langfristigen Folgen für den Wohnungsmarkt, vor allem in Großstädten. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert in ihrem Beitrag die Bedeutung der aktuellen Bau- und Wohnungspolitik. Dort heißt es, dass insbesondere Förderprogramme nicht ausreichen und politischer Streit um Baurecht und Flächennutzung dringend geklärt werden müsse, um die Bauaktivität wieder zu beleben. Zudem wird auf die soziale Komponente hingewiesen: Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen sind besonders belastet. (Quelle: FAZ)

Laut Der Spiegel stagniert der Neubau vor allem aufgrund hoher Kreditkosten und Unsicherheiten im Markt. Zudem werden viele geplante Bauprojekte auf Eis gelegt oder komplett abgesagt, was die angespannte Lage am Mietmarkt weiter verschärft. Der Artikel betont, dass rasche Maßnahmen der Politik notwendig sind, um Wohnungsmangel und steigende Mieten zumindest zu bremsen. (Quelle: Spiegel Online)

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