Linke fordert kostenfreie Schulbücher für Bildungsgerechtigkeit

Die Partei Die Linke setzt sich für ein durchgängiges kostenfreies Angebot von Schulbüchern ein, um den Zugang zu Bildung unabhängig von finanziellen Möglichkeiten der Eltern sicherzustellen.

24.08.25 10:13 Uhr | 4 mal gelesen

Nicole Gohlke, stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin für Bildung und Wissenschaft der Bundestagsfraktion der Linken, betont, dass Bildung ein grundlegendes Recht und keine Frage finanzieller Möglichkeiten sein dürfe. Bildungsressourcen wie Schulbücher müssten daher gemeinschaftlich getragen werden, um kostenbedingte Hürden für Familien zu beenden. Mitteilen wolle man laut Gohlke alle Schüler gleichberechtigt mit Lernmitteln versorgen, ungeachtet von Wohnort oder Familienbudget, um echte Chancengleichheit zu schaffen. Jan van Aken, Vorsitzender der Linken, kritisiert, dass in Deutschland nach wie vor die Finanzierung von Schulbüchern eine soziale Ungleichheit begünstigt, zumal die Preise für Lernmaterial jährlich steigen. Er sieht dies als gesellschaftliches und politisches Versagen und fordert eine schulische Ausstattung ohne finanzielle Barrieren für alle Kinder.

Lernmittelfreiheit ist laut Bildungsinitiativen und auch im internationalen Vergleich ein wichtiger Aspekt, um Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Während einige Bundesländer in Deutschland bereits kostenfreie Schulbücher bereitstellen oder zumindest Ausleihsysteme anbieten, sind vielerorts Eltern weiterhin gezwungen, hohe Summen für Lernmaterialien auszugeben, was sozial Schwächere überproportional belastet. Expertinnen und Experten sehen darin ein Hindernis für Chancengleichheit und empfehlen eine bundesweit einheitliche Regelung, wie sie in Ländern wie Schweden oder Finnland umgesetzt ist. Nach aktuellen Medienberichten fordert auch der Deutsche Kinderschutzbund die Abschaffung aller Schulbuchkosten. Zudem wurde kürzlich diskutiert, wie digitale Endgeräte und Zusatzmaterialien künftig bundesweit einbezogen werden können.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

FAZ berichtet ausführlich über eine aktuelle Debatte im Bundestag zum Thema Lernmittelfreiheit, in der nicht nur Vertreter der Linken, sondern auch aus anderen Fraktionen mehr Unterstützung für Familien fordern. Dabei werden die finanziellen Belastungen für Eltern und die bildungspolitische Bedeutung des kostenlosen Zugangs zu Schulmaterialien beleuchtet. Im Artikel werden alternative Modelle aus anderen europäischen Ländern vorgestellt und für den deutschen Kontext diskutiert. Quelle: FAZ

Die Süddeutsche Zeitung analysiert die zunehmende soziale Spaltung im Bildungssystem, wobei insbesondere die steigenden Kosten für Schulmaterial kritisiert werden. Im Fokus stehen auch Einzelschicksale von Familien, für die jährliche Kosten für Lernmittel zu einer erheblichen Belastung werden, während Elterninitiativen und Verbände eine Rückkehr zur umfassenden Lernmittelfreiheit fordern. Der Bericht betont die Dringlichkeit bundesweit einheitlicher Lösungen für alle Schüler. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die Zeit widmet sich in einem langen Beitrag neuen Initiativen für Bildungsgerechtigkeit, in denen unter anderem die Forderung nach kostenfreier Bereitstellung von Lehrmaterialien ein zentrales Thema ist. Der Artikel beleuchtet die politischen Debatten, aktuelle Gesetzesinitiativen und äußert Expertenmeinungen zur Wirkung kostenloser Lernmittel auf Bildungschancen. Zudem wird auf vergleichende europäische Beispiele und nationale Unterschiede innerhalb Deutschlands eingegangen. Quelle: Die Zeit

Schlagwort aus diesem Artikel