Nicole Gohlke, stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin für Bildung und Wissenschaft der Bundestagsfraktion der Linken, betont, dass Bildung ein grundlegendes Recht und keine Frage finanzieller Möglichkeiten sein dürfe. Bildungsressourcen wie Schulbücher müssten daher gemeinschaftlich getragen werden, um kostenbedingte Hürden für Familien zu beenden. Mitteilen wolle man laut Gohlke alle Schüler gleichberechtigt mit Lernmitteln versorgen, ungeachtet von Wohnort oder Familienbudget, um echte Chancengleichheit zu schaffen. Jan van Aken, Vorsitzender der Linken, kritisiert, dass in Deutschland nach wie vor die Finanzierung von Schulbüchern eine soziale Ungleichheit begünstigt, zumal die Preise für Lernmaterial jährlich steigen. Er sieht dies als gesellschaftliches und politisches Versagen und fordert eine schulische Ausstattung ohne finanzielle Barrieren für alle Kinder.
Lernmittelfreiheit ist laut Bildungsinitiativen und auch im internationalen Vergleich ein wichtiger Aspekt, um Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Während einige Bundesländer in Deutschland bereits kostenfreie Schulbücher bereitstellen oder zumindest Ausleihsysteme anbieten, sind vielerorts Eltern weiterhin gezwungen, hohe Summen für Lernmaterialien auszugeben, was sozial Schwächere überproportional belastet. Expertinnen und Experten sehen darin ein Hindernis für Chancengleichheit und empfehlen eine bundesweit einheitliche Regelung, wie sie in Ländern wie Schweden oder Finnland umgesetzt ist. Nach aktuellen Medienberichten fordert auch der Deutsche Kinderschutzbund die Abschaffung aller Schulbuchkosten. Zudem wurde kürzlich diskutiert, wie digitale Endgeräte und Zusatzmaterialien künftig bundesweit einbezogen werden können.