Lufthansa plant zentrale Steuerung ihrer Premium-Airlines

Ab Anfang nächsten Jahres beabsichtigt die Lufthansa-Gruppe, mit einer überarbeiteten, stärker zentralisierten Organisationsform zu arbeiten.

25.08.25 06:47 Uhr | 53 mal gelesen

Einem internen Schreiben zufolge, dessen Inhalt das "Handelsblatt" veröffentlichte, will die Lufthansa ihre Premium-Gesellschaften künftig von der Konzernzentrale aus steuern. Ziel sei es, alle angebotenen Premiummarken, darunter Lufthansa Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Austrian Airlines, effizienter zu gestalten und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit zu erhöhen sowie den Gewinn zu steigern. Dafür soll die Zentrale künftig die Verantwortung für Themen wie Netzplanung, Angebot, Vertrieb und Vielfliegerprogramme übernehmen, während sich die einzelnen Marken einzig um das Kundenerlebnis an Bord kümmern, inklusive Catering und Serviceleistungen. Ein Sprecher bestätigte die laufenden Maßnahmen zur Verbesserung von Effizienz und Profitabilität, wollte aber keine Details nennen. Die neue Struktur sieht vor, dass spezielle Gremien, sogenannte "Group Function Boards", künftig für zentrale Managementbereiche wie Flughafendrehkreuze, Technologie, Personal und Finanzen zuständig sind und direkt den Vorständen unterstehen. Im September will der Konzern die konkreten Auswirkungen auf die Führungsstruktur unterhalb des Vorstands bekannt geben.

Lufthansa will mit einer neuen zentralisierten Struktur 2025 Synergieeffekte heben und alle Premium-Airlines der Gruppe noch enger unter einem Dach führen, um Kosten zu senken und Kundenerlebnisse zu harmonisieren. Dabei werden entscheidende Managementaufgaben gebündelt und die operative Verantwortung der Einzelmarken auf das Bordprodukt beschränkt. Hintergrund ist nicht nur der steigende Konkurrenzdruck insbesondere durch Billigflieger und Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten, sondern auch der Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung, Kosteneffizienz und Flexibilität, wie aktuelle Branchenberichte betonen. Aktuell plant Lufthansa die Umsetzung schrittweise und beobachtet dabei, wie ähnliche Integrationsprojekte bei Wettbewerbern – etwa IAG (British Airways, Iberia) oder Air France-KLM – zu schnelleren Entscheidungen und Produktangleichungen führten. Branchenmagazine wie "Aero Telegraph" und "Handelsblatt" berichten, dass gerade Vielflieger- und Retailprogramme gestärkt und Digitalisierung sowie Agilität im Geschäftsbetrieb deutlich ausgebaut werden sollen. Lufthansa erwartet, durch die Zentralisierung verstärkt auf veränderte Marktbedingungen reagieren zu können und den internationalen Wettbewerb besser zu bestehen, wie der Vorstand jüngst in Interviews mit "Spiegel" und "FAZ" erläuterte.

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