Ola Källenius fordert, den bisherigen EU-Kurs weg vom Verbrennerverbot flexibler zu gestalten und bezieht sich insbesondere auf die Rolle von Hybriden und fortschrittlichen Verbrennungsmotoren in der Transformation der Automobilindustrie. Er verweist auf geopolitische Risiken und die drohende Abhängigkeit Europas bei der Batterieproduktion, falls keine eigene Wertschöpfungskette aufgebaut wird. Branchenübergreifend gibt es aktuell in Europa eine wachsende Debatte über die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Verbrennerverbots; mehrere führende Manager in der Automobilindustrie, darunter Källenius, plädieren angesichts schwächelnder E-Auto-Verkäufe und einer zunehmend skeptischen öffentlichen Debatte für politische Nachjustierungen. Im Juni 2024 wurde bekannt, dass die EU-Kommission angesichts des Drucks aus der Industrie und verschiedener Mitgliedsstaaten eine Überprüfung und mögliche Anpassung ihrer Verbrennerstrategie für 2035 in Erwägung zieht. Gleichzeitig warnen Experten, dass eine zu starke Lockerung der Klimaziele die internationalen Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereich grüner Technologien schwächen könnte.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Ein ausführlicher Beitrag der "FAZ" befasst sich mit der aktuellen Diskussion in der deutschen und europäischen Automobilindustrie über das Verbrenner-Aus: Es wird berichtet, dass neben Mercedes weitere Hersteller Nachbesserungen fordern und insbesondere die Versorgungssicherheit und Standortfragen in den Mittelpunkt rücken. Es werde deutlich, dass politischer Rahmen und wirtschaftliche Realitäten stärker abgeglichen werden müssten. Quelle: FAZ.
Die "Süddeutsche Zeitung" weist darauf hin, dass die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland und Europa derzeit hinter den Erwartungen zurückbleibt, was nicht nur technische, sondern vor allem infrastrukturelle Herausforderungen verdeutlicht. Sie verweist auf Sorgen in der Industrie über Arbeitsplätze und technologische Unabhängigkeit Europas und beschreibt den Druck auf die Politik, flexiblere Lösungen zu finden. Quelle: Süddeutsche Zeitung.
Im Magazin "Spiegel" wird ausgeführt, dass der politische Kurs der EU zur Emissionsfreiheit im Verkehrssektor verstärkt hinterfragt wird: Neben wirtschaftlichen Bedenken werden auch Lieferkettenprobleme und sich verändernde Marktbedingungen adressiert. Die Berichterstattung zeigt, wie Autohersteller, Verbände und Politik inzwischen gemeinsam an tragbaren Kompromissen arbeiten – im Mittelpunkt steht auch das Thema Rohstoffversorgung. Quelle: Spiegel.