Post fordert schnellere Genehmigungen für Ausbau der Packstationen

Die Deutsche Post plädiert für beschleunigte Genehmigungsverfahren beim Ausbau ihres Packstationsnetzes, scheitert jedoch häufig an bürokratischen Hürden.

16.09.25 10:02 Uhr | 11 mal gelesen

Die Deutsche Post steht beim Ausbau ihres Packstations-Netzwerks vor großen Herausforderungen, da die Genehmigung oft langwierig ist und die Automaten ähnlich wie Gebäude behandelt werden müssen. Trotz dieser Hindernisse gelingt es dem Unternehmen, jährlich etwa 3.000 neue Packstationen zu errichten. Der Konzern strebt dennoch an, den Ausbau weiter zu beschleunigen, um mehr Packstationen im öffentlichen Raum zu etablieren. Ziel ist es, bis 2030 auf insgesamt 30.000 Automaten zu kommen. Dies ist nicht nur wirtschaftlich attraktiv, da mehrere Pakete gleichzeitig an einem Standort abgegeben werden können – es bringt Kunden zudem mehr Flexibilität. Laut DHL-Vorständin Nikola Hagleitner begegnen viele Kommunen dem Ausbau zurückhaltend, aus Sorge, der Post einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Als Reaktion hat DHL anbieteroffene Packstationen entwickelt, an denen auch Wettbewerber Pakete abgeben können. In besonders ländlichen Regionen bleibt die Packstation oft die letzte Möglichkeit, den Service aufrechtzuerhalten, wenn sich keine Filialpartner mehr finden lassen. Die Briefzustellung, so Hagleitner, bleibt auch künftig ein zentraler Bestandteil des Angebots; der Bestand von 108.000 Briefkästen soll unabhängig vom Sendungsvolumen erhalten bleiben.

Die Deutsche Post drängt auf ein schnelleres und flexibleres Genehmigungsprozedere für die Errichtung zusätzlicher Packstationen und sieht dabei die Kommunen in der Pflicht, innovativer und kooperativer zu agieren. Mit dem Ausbau auf 30.000 Packstationen verfolgt DHL nicht nur Effizienz- und Kostenziele, sondern richtet sich auch an Kundenbedürfnisse wie Flexibilität und Erreichbarkeit, insbesondere in ländlichen Gebieten. Laut aktuellen Medienberichten erwarten Experten, dass die Zahl der Paketlieferungen weiter steigt, während der klassische Briefverkehr langsam abnimmt, wobei politische und gesellschaftliche Akteure in Deutschland bisher entschieden an der Briefinfrastruktur festhalten. Die Europäische Union setzt sich zudem für wettbewerbsoffene Logistikinfrastrukturen ein, was die Entwicklung hin zu anbieteroffenen Stationen fördert. Außerdem verzeichnen konkurrierende Paketdienste wie Hermes und DPD einen ähnlichen Ausbau ihrer eigenen Abgabe- und Abholstationen, wie aus Berichten der Deutschen Welle und der Süddeutschen Zeitung hervorgeht.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung thematisiert in einem aktuellen Beitrag die Zunahme von Paketlieferungen in deutschen Großstädten und beleuchtet die wachsenden Herausforderungen für den städtischen Raum durch den Boom des Onlinehandels. Dabei hebt der Artikel hervor, dass die Einrichtung von Packstationen eine zentrale Rolle bei der Entlastung von Zustellern und der Verkehrsinfrastruktur spielt, Kommunen sich jedoch oft schwertun, ausreichend Flächen für entsprechende Automaten auszuweisen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Auch die Deutsche Welle verweist auf den Ausbau der Infrastruktur durch unterschiedliche Anbieter: In ihrem Bericht zur Logistik-Branche betont die DW, dass die deutsche Paketlogistik von einem starken Wettbewerb und Innovationsdruck geprägt ist. Konkurrenzunternehmen investieren massiv in alternative Zustellmethoden, wobei auch die Interoperabilität der Stationen als zentrales Thema diskutiert wird (Quelle: Deutsche Welle).

Die FAZ berichtet ausführlich über die regulatorischen Herausforderungen beim Aufstellen von Automatensystemen im öffentlichen Raum. Der Artikel stellt die Forderungen der Logistikunternehmen nach Vereinfachung der Vorgaben sowie das Bestreben der Kommunen, den Wettbewerb nicht zu verzerren, gegenüber und liefert Einblicke in Lösungsansätze, wie gemeinsame Standards und Genehmigungsplattformen entstehen könnten (Quelle: FAZ).

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