Prien setzt sich für mehr Unterstützung von Müttern in der Politik ein

Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) fordert bessere Rahmenbedingungen für Frauen, die sich politisch engagieren.

27.09.25 12:25 Uhr | 350 mal gelesen

"Die Ausübung eines öffentlichen Amtes und die Erziehung eines Kindes müssen miteinander vereinbar sein", betonte Prien in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe. "Unsere Demokratie profitiert davon, wenn sie alle Altersgruppen und Familienkonstellationen berücksichtigt – dazu gehören ausdrücklich auch Eltern mit kleinen Kindern." Ein gesteigerter Frauenanteil bereichere nachweislich die politische Kultur: Entscheidungen würden damit kooperativer, integrativer und lösungsorientierter fallen, stellte Prien heraus. Aus diesem Grund seien umfassende Verbesserungen für das politische Engagement von Frauen gefragt – sowohl hinsichtlich der Strukturen als auch der Arbeitskultur und der finanziellen Absicherung. Jüngst sorgte die Bundestagsabgeordnete Hanna Steinmüller (Grüne) für Aufsehen, als sie mit ihrem Baby im Tragetuch im Bundestag sprach – ein Novum, das eine breite Debatte über die Vereinbarkeit von Mandat und Familie auslöste. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) kündigte unterdessen an, Verbesserungen für Abgeordnete mit kleinen Kindern voranzutreiben. Eine Sprecherin erklärte, kürzlich habe auf Klöckners Initiative ein Treffen mit betroffenen Abgeordneten aus allen Fraktionen stattgefunden, um konkrete Vorschläge für familienfreundlichere Arbeitsbedingungen im Parlament zu sammeln und zu beraten.

Der Vorstoß von Karin Prien, die politische Teilhabe von Müttern zu erleichtern, spiegelt eine wachsende gesellschaftliche Debatte über Familienfreundlichkeit in der Politik wider. Diskutiert werden unter anderem flexiblere Sitzungszeiten, die Einrichtung von Eltern-Kind-Räumen im Bundestag und verbesserte Betreuungsangebote. Studien zufolge wirkt sich eine höhere Frauenquote positiv auf die politische Arbeit aus, da Partizipation und Entscheidungsfindungen dadurch vielfältiger werden – dennoch sind Mütter in Mandaten nach wie vor unterrepräsentiert. Weitere aktuelle Initiativen wie das Einbringen von Babys in das politische Geschehen, etwa durch Hanna Steinmüller, zeigen, dass sich das Bild öffentlicher Amtsträgerinnen nach und nach verändert. Auch international stehen Fragen nach Vereinbarkeit von Familie und politischem Engagement auf der Agenda, wobei Deutschland im europäischen Vergleich bei entsprechenden Angeboten noch Nachholbedarf hat.

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