Reem Alabali Radovan warnt vor gezielter Desinformation in der Entwicklungszusammenarbeit

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hebt hervor, dass gezielte Falschinformationen zunehmend auf die internationale Entwicklungszusammenarbeit abzielen.

heute 05:02 Uhr | 28 mal gelesen

In einem Interview mit dem 'Tagesspiegel' äußerte Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan ihre Besorgnis darüber, dass die internationale Entwicklungszusammenarbeit verstärkt zur Zielscheibe absichtlicher Desinformation wird. Sie führte als Beispiele gezielte Falschmeldungen an, welche insbesondere die tatsächlichen Summen der deutschen Fördergelder betreffen und nannte Berichte über angebliche Fantasiebeträge. Alabali Radovan kritisierte zudem den Unternehmer Elon Musk, der über seine Plattform X jüngst behauptet habe, deutsche Mittel würden ausschließlich korrupten Regierungschefs zugutekommen. Mit seiner enormen Reichweite trage dies auch in Deutschland zur Verbreitung solcher Aussagen bei und stelle die Arbeit der Entwicklungszusammenarbeit in ein falsches Licht. Diese Form der Desinformation sei bewusst darauf ausgelegt, das Prinzip des Multilateralismus zu untergraben.

Reem Alabali Radovan warnt, dass die internationale Entwicklungszusammenarbeit zunehmend von gezielter Desinformation bedroht wird, die oftmals durch soziale Medien durchsetzungsstark verbreitet werden. Insbesondere die Verbreitung von überhöhten Zahlen und Falschaussagen über das Ziel der deutschen Entwicklungsgelder erschwert die Arbeit und das Vertrauen in die Entwicklungszusammenarbeit. Aktuell ist festzustellen, dass laut mehreren aktuellen Medienberichten Angriffe gegen die multilaterale Zusammenarbeit und gezielte Fehlinformationen international zunehmen, was den politischen Diskurs belastet und oft populistische Strömungen stärkt. Laut einer Analyse der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wurden im ersten Quartal 2024 insbesondere afrikanische Partnerländer Ziel von Falschmeldungen über Fördermittel, wobei Russland, China und einige soziale Netzwerke eine maßgebliche Rolle bei der Desinformationsverbreitung spielen. Gleichzeitig bemüht sich die Bundesregierung intensiver um Transparenz und Dialog, etwa durch das neue Portal "Entwicklung Transparent" sowie durch Social-Media-Kampagnen zur Aufklärung über tatsächliche Mittelverwendung und Ergebnisse der Entwicklungszusammenarbeit.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut der Süddeutschen Zeitung geraten deutsche Entwicklungsgelder zunehmend in den Fokus nationalistischer und rechtspopulistischer Kampagnen, wobei populäre Social-Media-Plattformen gezielt Falschinformationen streuen – ein Umstand, den Regierung und NGO gleichermaßen als Bedrohung für die internationale Zusammenarbeit einstufen. Gleichzeitig betonen Politikexperten, dass die Bundesrepublik verstärkt auf Medienkompetenz und transparente Kommunikationsstrategien setzt, um den Folgen dieser Desinformationswelle entgegenzuwirken. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass Falschinformationen über Entwicklungshilfe nicht nur das Bild von Regierungspartnern verzerren, sondern auch die Akzeptanz multilateraler Projekte im Inland gefährden; dies erfordere laut Experten gezielte Interventionen durch Faktenchecks und aktive Kommunikation. Experten zufolge könnten gezielte Aufklärungskampagnen und Kooperationen mit unabhängigen Medien das Vertrauen in die internationale Entwicklungszusammenarbeit stärken. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Taz stellt fest, dass sich die Angriffe auf die Entwicklungszusammenarbeit zuletzt verschärft haben und ruft dazu auf, auch im Digitalbereich effektive Gegenstrategien zu entwickeln, um diese bewussten Manipulationen aufzudecken und zu bekämpfen. Im Rahmen einer neuen Debatte plädiert die Zeitung für stärkere Zusammenarbeit von Ministerien, Social-Media-Plattformen und Wissenschaft, um transparente Informationskanäle zu schaffen und substanzielle Fakten gegen Fake-News zu setzen. Quelle: taz

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