Sinan Selen soll neuer Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz werden und folgt damit auf den vorherigen Amtsinhaber. Selen, geboren 1972 in Istanbul, ist ausgebildeter Jurist und verfügt über umfassende Erfahrung als Behördenleiter und Experte für islamistischen Extremismus, organisierte Kriminalität sowie Cyberabwehr. Bislang war Selen Vizepräsident beim BfV und in der Vergangenheit unter anderem Referatsleiter im Bundeskriminalamt und im Bundesinnenministerium. Seine Ernennung wird von der Politik unterschiedlich bewertet: Während viele die Wahl als Zeichen von Modernisierung und Diversität begrüßen, gibt es in einigen politischen Lagern auch Bedenken hinsichtlich des Reformkurses. Zudem steht der Verfassungsschutz aktuell vor Herausforderungen wie Rechtsextremismus und hybrid geführten Angriffen auf die Demokratie – Aufgaben, die Selen entschieden anpacken will.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Im jüngsten Bericht hebt die FAZ hervor, dass mit der Entscheidung für Sinan Selen ein Signal für Erneuerung im Bundesamt für Verfassungsschutz gesendet wird. Zugleich werden die anstehenden Herausforderungen durch zunehmenden Rechtsextremismus und politische Einflussnahmen aus dem Ausland beleuchtet. Selen kündigt dabei eine verstärkte Modernisierung der Arbeitsweise des BfV an. Quelle: FAZ
Laut einem ausführlichen Artikel der Süddeutschen Zeitung nimmt Sinan Selen die brisanten Aufgaben des Amtes gezielt ins Visier: Er äußert die Notwendigkeit, hybride Bedrohungen wie Cyberattacken und Desinformation noch stärker zu bekämpfen. Besonders im Fokus steht für ihn zudem die Verbesserung der Zusammenarbeit mit internationalen Sicherheitsbehörden. Quelle: Süddeutsche.de
Der Spiegel analysiert die politischen Reaktionen auf Selens Ernennung und stellt die persönlichen Hintergründe des neuen Verfassungsschutzchefs vor. Neben Lob für seine Fachkompetenz gibt es jedoch auch Kritik und Skepsis, insbesondere aus Reihen der Opposition, die seine zukünftige Unabhängigkeit und Reformfähigkeit hinterfragen. Die Redaktion verweist darauf, dass Selen vor allem bei der Aufklärung von rechtsextremen Netzwerken Ergebnisse liefern muss. Quelle: Spiegel.de