Streit um Frühstartrente: SPD favorisiert staatlichen Fonds vor privaten Depots

Die Regierungspläne zur Frühstartrente sorgen für anhaltende Diskussionen über die Art der Umsetzung und mögliche Auswirkungen für Familien und Finanzmarkt.

26.09.25 19:19 Uhr | 299 mal gelesen

Das Finanzministerium unter SPD-Führung plant nach Angaben des Magazins 'Capital', die ursprünglich privatwirtschaftlich gedachte Frühstartrente künftig über einen staatlich gemanagten Fonds ('Kenfo') abzuwickeln statt über persönliche Kinder-Depots. Der Fokus liegt zunächst auf Kindern, die 2026 ihren sechsten Geburtstag feiern (Geburtsjahrgang 2020); für sie stehen staatliche Mittel von rund 100 Millionen Euro bereit – ältere Jahrgänge profitieren zunächst nicht. Sowohl von Koalitionspartnern als auch von Vertretern der Finanzbranche und IT-Neobrokern kommt scharfe Kritik: Man sieht die Prinzipien des Koalitionsvertrags verletzt und befürchtet den Verlust von Möglichkeiten zur Förderung finanzieller Eigenverantwortung, eigenständigen Einzahlungen und praktischer Finanzbildung im Kindesalter.

Die SPD schlägt vor, die geplante Frühstartrente über den 'Kenfo'-Staatsfonds zu realisieren und damit von der einstmals privatwirtschaftlich konzipierten Lösung über Kinder-Depots abzuweichen. Das Vorhaben ist Teil des Koalitionsvertrags, nach dem jedes ab 2020 geborene Kind ab sechs Jahren monatlich zehn Euro für die spätere Altersvorsorge erhalten soll. Die Deutsche Rentenversicherung und Verbraucherschutzverbände äußern sich grundsätzlich offen gegenüber kollektiven Ansätzen, mahnen jedoch Transparenz und langfristige Sicherheit an. In aktuellen Medienberichten zeigen sich mehrere Parteien kritisch gegenüber dem SPD-Vorstoß: Die FDP und CDU bestehen auf privat geführte Depots, um die Bürger vom Kindesalter an zu Eigenverantwortung beim Vermögensaufbau zu erziehen, während die SPD soziale Gerechtigkeit und breitere Teilhabe betont. Darüber hinaus gibt es seit Kurzem Berichte, dass auch Experten vor einem zu starken Eingriff des Staates warnen und auf mögliche Herausforderungen bei der Ausgestaltung hinweisen. Zeitgleich ruft die Debatte über die Frühstartrente eine breite Diskussion über den richtigen Weg der Altersvorsorge im Kontext demografischer Herausforderungen hervor. (Quellen u.a.: Zeit.de, Tagesschau.de, FAZ.net, TAZ.de, Stand: Juni 2024)

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