Ukrainischer Botschafter warnt vor voreiligen Einschränkungen bei Sicherheitszusagen

Oleksii Makejew, Botschafter der Ukraine in Deutschland, spricht sich dafür aus, Optionen wie einen Einsatz der Bundeswehr für den Frieden nicht von vornherein auszuschließen.

27.08.25 12:03 Uhr | 3 mal gelesen

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makejew mahnte im Gespräch mit dem 'Handelsblatt', dass Staaten, die derzeit über Sicherheitsgarantien für die Ukraine beraten, entschlossen handeln müssten. Es dürften im Vorhinein keine Grenzen definiert werden, zum Beispiel im Hinblick auf eine mögliche Beteiligung der Bundeswehr, da dies die Wirksamkeit möglicher Maßnahmen schwäche. Makejew betonte zudem, dass die stärkste Sicherheitsgarantie für die Ukraine der Beitritt zur NATO wäre. Territoriale Abstriche als Teil einer Friedenslösung erteilte er eine klare Absage und warnte vor negativen Folgen für die europäische Sicherheit, sollte einem Aggressor durch Nachgiebigkeit Vorschub geleistet werden. Zur aktuellen Debatte um das Bürgergeld für junge Ukrainer sagte Makejew, solche Forderungen seien vor allem populistische Stimmungsmache und praktisch kaum umsetzbar. Ihm zufolge gehe es vielmehr darum, die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt zu fördern. Bereits ein Drittel der in Deutschland lebenden ukrainischen Staatsbürger hätten eine Beschäftigung aufgenommen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass viele Frauen mit kleinen Kindern zugezogen seien.

Die Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine ist angesichts des fortwährenden russischen Angriffskrieges aktueller denn je. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makejew fordert von der internationalen Gemeinschaft, einschließlich Deutschland, entschlossene und flexible Unterstützung ohne festgelegte rote Linien, besonders in Bezug auf Friedensmissionen wie eine potenzielle Beteiligung der Bundeswehr. Während in Berlin weiterhin die Debatte über mögliche territoriale Zugeständnisse und die Rolle der Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt geführt wird, sind Sicherheitsgarantien auf internationaler Ebene zentrales Thema – viele Experten heben hervor, dass die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine als effektivster Schutz angesehen wird. Aktuelle Berichte aus verschiedenen Medien zeigen, dass die ukrainische Gesellschaft und Politik weiterhin jede Form von Aufweichung der territorialen Integrität scharf zurückweist und gleichzeitig großen Wert auf die berufliche Integration ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland legt. Neue Entwicklungen zeigen zudem, dass die Bundesregierung trotz wachsender Diskussionen über weitere Waffenlieferungen und Rolle der Bundeswehr eine umfassende Überprüfung der eigenen Sicherheitspolitik vornimmt. Die Unterstützung der ukrainischen Demokratie und Verteidigungsfähigkeit bleibt dabei eine Kernforderung der ukrainischen Seite.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Beitrag der Süddeutschen Zeitung analysiert detailliert, wie Deutschland und andere NATO-Staaten unter wachsendem Druck stehen, ihre Unterstützung für Kiew auszuweiten – unter anderem durch die Lieferung weiterer Waffen und eine offenere Debatte über mögliche friedenssichernde Missionen (wie die Einbindung westlicher Soldaten). Die Konsequenzen solcher Schritte für das transatlantische Bündnis und die strategische Lage in Europa werden umfassend beleuchtet. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Laut einem Bericht von Spiegel Online gibt es weiterhin scharfe Auseinandersetzungen innerhalb der Bundesregierung darüber, wie weit die deutschen Zusagen gehen dürfen, insbesondere mit Blick auf Forderungen aus der Ukraine nach klaren NATO-Beitrittsperspektiven und weiteren militärischen Hilfen. Internationale Verbündete warnen vor zu starren politischen Festlegungen und plädieren für Flexibilität in der Diskussion um Sicherheitsgarantien. Quelle: Der Spiegel

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung geht darauf ein, wie ukrainische Politiker strenge Bedingungen an mögliche Friedensgespräche stellen und vor Nachgiebigkeit gegenüber Russland warnen. Im Fokus steht dabei die Ablehnung jeder Form von Gebietsabtretung und die Forderung nach maximal möglicher internationaler militärischer Unterstützung zur Sicherung des Friedens in Europa. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

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