Voigt fordert mehr Bundesaufträge und Forschungsgelder für Ostdeutschland

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt ruft die Bundesregierung dazu auf, Ostdeutschland bei der Vergabe von staatlichen Aufträgen und Förderungen stärker zu berücksichtigen, insbesondere im Rüstungs- und Innovationsbereich.

25.09.25 07:47 Uhr | 197 mal gelesen

Mario Voigt, der Ministerpräsident Thüringens und Vorsitzende der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz, fordert von der Bundesregierung mehr Engagement für die sogenannten neuen Bundesländer. Im Gespräch mit dem "Stern" kritisierte er, dass die Aufmerksamkeit des Bundes für den Osten Deutschlands noch ausbaubar sei, besonders in Bezug auf Forschung, Innovation und Fördermittel. Er wies darauf hin, dass zahlreiche moderne Forschungsinstitute noch immer auf wichtige Zusagen warten würden. Darüber hinaus verlangte Voigt auch höhere staatliche Zahlungen an ostdeutsche Städte und Kreise, um bundesgesetzlich verursachte Sozialkosten auszugleichen. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz, die heute in Weimar stattfindet und an der u.a. Kanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius teilnehmen, soll per Beschluss der Anspruch auf einen stärkeren Anteil an den Bundesverteidigungsausgaben betont werden. Neben einer gerechteren Auftragsvergabe fordert Voigt auch den beschleunigten Ausbau der für die Verteidigung wichtigen Infrastruktur und die gezielte Unterstützung von Dual-Use-Forschung im Osten.

Mario Voigt kritisiert das bisherige Engagement des Bundes in Ostdeutschland und fordert gezielt höhere Bundesinvestitionen in Forschung, innovative Industriebereiche und Rüstungsaufträge in der Region. Ein Beschluss der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz bekräftigt die Forderung nach einem festen Anteil an den Gesamtausgaben des Bundes für Verteidigung und Infrastruktur, insbesondere vor dem Hintergrund der sicherheitspolitischen Herausforderungen. Darüber hinaus sollen Dual-Use-Forschungsvorhaben in Ostdeutschland gezielt gefördert und die zivile Verteidigung durch mehr Mittel gestärkt werden. Aktuell wird immer wieder auf die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland aufmerksam gemacht, etwa durch deutlich geringere Pro-Kopf-Beträge bei Investitionen und Forschungsausgaben in den neuen Bundesländern (Quelle: IfW Kiel). Zudem stehen die ostdeutschen Bundesländer angesichts von Strukturwandel und dem Ausbau moderner Industrien besonders unter Druck, daher fordern die Landesregierungen regelmäßig eine stärkere Beteiligung an bundesweiten Förder- und Beschaffungsvorhaben. In den vergangenen Monaten betonten verschiedene Wirtschafts- und Politikexperten, dass eine stärkere Ansiedlung von Bundesprojekten und Infrastrukturausbau im Osten nicht nur zur Angleichung führt, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich sichern kann (vgl. aktuelle Positionspapiere vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle und Ostbeauftragten der Bundesregierung).

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