Wachsende Besorgnis in Deutschland über das Vorgehen gegen die türkische CHP

Nach jüngsten Repressionen gegen die größte türkische Oppositionspartei CHP steigt in Deutschland die Sorge um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit unter Präsident Erdogan.

11.09.25 12:58 Uhr | 10 mal gelesen

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts brachte gegenüber T-Online die Besorgnis über den wachsenden Druck der türkischen Behörden auf die CHP zum Ausdruck – dies verschärfe die Zweifel am Zustand von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei. Der Eindruck entstehe, politische Auseinandersetzungen würden zunehmend vor Gericht ausgetragen, so der Sprecher weiter; dies sei auch wiederholt Thema bei Gesprächen mit der türkischen Regierung. Die jüngste Eskalation: Der ehemalige Istanbuler Bürgermeister Imamoglu befindet sich wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft, und die Polizei stürmte die CHP-Zentrale in Istanbul. Auch Bundestagspolitiker wie Jürgen Hardt (CDU), Adis Ahmetovic (SPD) und Max Lucks (Grüne) übten scharfe Kritik am Vorgehen der türkischen Behörden, bezeichneten die Entwicklungen als Rückschritt für Demokratie und den Rechtsstaat. Während Hardt zu Zurückhaltung und weiteren Gesprächen mit der Türkei rät, fordern die Grünen wirksamere Maßnahmen und werfen der Bundesregierung unklare Ziele vor, etwa durch die Freigabe von Rüstungslieferungen.

In den letzten Tagen hat sich die innenpolitische Lage in der Türkei weiter zugespitzt: Die Polizei stürmte die Zentrale der CHP, führende Oppositionspolitiker wurden inhaftiert oder stehen unter Anklage. International, insbesondere aus Deutschland, mehrt sich die Kritik: Vertreter von Union, SPD und Grünen äußern tiefe Bedenken, dass Präsident Erdogan den Rechtsstaat weiter aushöhlt und mithilfe einer politisierten Justiz die Opposition massiv unter Druck setzt. Hinzu kommt, dass unabhängige Medien in der Türkei zunehmend eingeschränkt werden und das Vorgehen gegen die CHP emblematisch für den autoritären Kurs der Regierung steht. Nach Berichten der Süddeutschen Zeitung und Spiegel drohen weitere Verhaftungen, während die Bundesregierung auf Dialog setzt, um die Beziehungen nicht zu belasten (Quelle: Süddeutsche, Quelle: Spiegel). Die internationale Gemeinschaft fordert von Ankara ein klares Bekenntnis zu rechtsstaatlichen Prinzipien sowie freie und faire Wahlen, berichtet auch die Deutsche Welle (Quelle: Deutsche Welle).

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Laut Süddeutscher Zeitung wächst der innen- und außenpolitische Druck auf die Türkei aufgrund verschärfter Maßnahmen gegen die Opposition; dabei wurden weitere Festnahmen angekündigt. Die Regierung versucht, mit Verweis auf nationale Sicherheit Kritik zu rechtfertigen, stößt jedoch zunehmend auf Widerstand sowohl im Inland als auch aus der EU. International wird gefordert, Haftbefehle aufzuheben und einen Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit anzustreben (Quelle: Süddeutsche).

2. Der Spiegel berichtet über die angespannte politische Stimmung in der Türkei und schildert die Auswirkungen der Justizmaßnahmen gegen die CHP auf die Zivilgesellschaft. Die Verhaftung von CHP-Mitgliedern und die Angriffe auf deren Parteizentrale haben Proteste innerhalb der Bevölkerung ausgelöst. Experten warnen, das autoritäre Vorgehen könnte zu weiteren internationalen Sanktionen und einer Destabilisierung der türkischen Wirtschaft führen (Quelle: Spiegel).

3. Die Deutsche Welle analysiert die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft auf die Repressionen in der Türkei. Besonders Deutschland fordert die türkische Regierung zu Einhaltung demokratischer Prinzipien auf und setzt auf diplomatische Kanäle, um eine Eskalation zu verhindern. Gleichzeitig wächst innerhalb der EU die Bereitschaft, politische und wirtschaftliche Konsequenzen zu prüfen, sofern sich die Lage weiter verschärft (Quelle: Deutsche Welle).

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